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Edition A: Erstdruck 1844 copied.
H. Das, das, das, das, das, das ist ein harte Buß
(Hochzeitslied um 1860)
Text und Melodie: anonym
1. | Das das das das das das ist ein harte Buß, | |
Weil weil weil weil weil ich jetzt scheiden muß, | ||
Ich schlag mir alles aus dem Sinn, | ||
die fröhlichen Tage, die sind jetzt hin. | ||
O Haus, ich muß dich mei(i)den | ||
mit Leiden | ||
2. | Wie, wie, wie, wie, wie, wie muß ich weinen sehr | |
Der, der, der, der, der, der Abschied fallet mir so schwer. | | [S. 52] | |
Ich ziehe jetzt fort in mein armes Quartier, | ||
Hier setzen sie uns alle ja vor die Tür. | ||
O Haus, ich muß dich meiden | ||
Mit Leiden. | ||
3. | [...] | |
Jetzt fällt mir dieser Trost noch ein: | ||
In diesem Haus kann ich ja nicht allezeit sein. | ||
O Haus, ich will dich meiden | ||
Mit Freuden! |
Gregor Spedener: Die Bauernhochzeit in früheren Zeiten. Ein Charakterbild des luxemburger Landvolkes. [Luxemburg]: Éditions des "Cahiers Luxembourgeois" 1933, S. 51f. [falsche Paginierung, richtig wäre: S. 67f.]
DVA: VK 6428
Dort folgende Kontextinformationen: In seiner volkskundlichen Studie beschreibt Spedener, wie "vor acht Jahrzehnten die kraftstrotzenden Ardenner ihre glanzvollen, echt patriarchalischen [Hochzeits-] Feste" feierten. Es ist ein sentimentaler Blick zurück: Der "starke Wellenschlag des Zeitstroms" habe die "Idylle des Landlebens" auch im "rauhen [luxemburgischen] Ösling" verscheucht (S. 3). Das edierte Lied teilt Spedener bei der Beschreibung des dritten und letzten Tages der dortigen Bauernhochzeiten mit:
"Besondere Festlichkeiten fanden an diesem Tage nicht mehr statt: das Programm der Hochzeitsfeier war erschöpft. Die Gäste ruhten aus, nahmen ein üppiges Mittagsmahl ein und kehrten nach der Vieruhrjause zu ihren Penaten zurück. Jeder männliche Gast erhielt bei seiner Abreise eine Flasche Branntwein und einen Kuchenkranz. Die Flasche wurde an einer ‚Häng‘ befestigt, der Kuchenkranz am Reisestock getragen.
Hatten die Gäste in der Stube Abschied genommen und schickten sich, nach Entgegennahme einer Menge ‚Komplementen‘ an die Abwesenden, endlich an, aufzubrechen, dann machte der Vorderste an der Türe Halt, bedeckte sein Gesicht mit einem Schnupftuch und fing an, laut zu weinen. Das war der Auftakt zu einer Rührszene, an der alle Gäste teilnahmen. Endlich ermannte man sich ein wenig und sang:
[Strophe 1 und 2]
Die Sänger setzten sich, und das Weinen begann von Neuem. Ab und zu hörte man eine Stimme, die schmerzbewegt die Worte sprach:O Haus ich muß dich meiden mit Leiden!
Minutenlang dauerte diese Rührszene, dann erhoben sich die Gäste, reichten sich lachenden Gesichtes die Hände und sangen:
[Strophe 3]
Singend verließen sie das gastliche Haus."
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30.08.2011 09:32