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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder Immer langsam voran Edition H: Gebrauchsliederbuch 1916
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H. Immer langsam voran

(Gebrauchsliederbuch 1916)


Text und Melodie: anonym

Scan der Editionsvorlage
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Immer langsam voran, immer langsam voran,
dass der Krähwinkler Landsturm nachkommen kann!

1.    Hätt' der | Feind unsre Stärke schon früher gekannt, [S. 400]
wär' er sicher schon früher zum Teufel gerannt.
 
2. Das Marschieren das nimmt auch gar kein End',
das macht, weil der Hauptmann die Landkart' nicht kennt!
 
3. Nun marschieren wir grad nach Paris hinein,
dort, Kinder, soll das Rauchen nicht verboten sein.
 
4. Nun sind wir schon fünfzig Meilen weit marschiert,
und dreißigtausend Mann sind erst krepiert.
 
5. Herr Hauptmann, mein Hintermann geht so im Trab,
er tritt mir beinah' die Hinterhacken ab.
 
6. Hat denn gar keiner den Fähndrich mit der Fahne gesehn?
man weiß ja gar nicht, wie der Wind tut wehn.
 
7. Unser Fähndrich steht mit der Fahn auf der Brück,
wenn's kracht, läuft er immer geschwinde zurück.
 
8. Unser Fähnlein, das ist drei Ellen Taft;
so'n Ding ist bald wieder angeschafft.
 
9. Tambour, strapezier doch die Trommel nicht so sehr,
alleweil sind die Kalbfell'  so wohlfeil nicht mehr.
 
10. Wird, Kinder, allweil euch zu schwer das Gepäck,
so schmeißt vorderhand die Gewehre weg!
 
11. Unser Hauptmann ist wohl'n gar braver Mann,
nur schade, daß er gar kein Pulver riechen kann.
 
12. Der Herr General hat doch die meiste Courag',
wenn's schießt, versteckt er sich hinter die Bagag! |[S. 401]
 
13. Bei Lützen, da ist 'ne Bombe geplatzt,
potz Wetter, wie sind wir das ausgekratzt.
 
14. Denn wenn so'n Ding am End einen trifft,
hilft einem, weiß Gott, der ganze Feldzug nischt.
 
15. Da lob ich mir so 'nen bayrischen Kloß,
so'n Ding geht doch so leicht nicht los.
 
16. Bei Leipzig, in der großen Völkerschlacht,
da haben wir beinah 'en'n Gefangenen gemacht.
 
17. In der Festung, da war's doch gar zu schön,
dort konnt man den Feind durch die Gucklöcher sehn.
 
18. Und schlich sich mal ein Feind herein,
so konnt man doch um Hilfe schrein.
 
19. Ach, wie wird's uns in Frankreich ergehn!
Dort soll kein Mensch das Deutsche verstehn.
 
20. Wir tragen auch keinen Säbel an der Seit',
weil's gefährlich wär für so hitzige Leut'.
 
21. Reißt aus! Kameraden, reißt alle, alle aus!
Dort steht ein französisches Schilderhaus.
 
22. Die Franzosen schießen so ins Blaue hinein,
sie bedenken gar nicht, daß dies Leute könnten sein.
 
23. Jetzt Bauern, kocht Knödel und Hirsebrei,
wenn die Landwehr kommt, wird sie hungrig sein!
  Immer lustig voran, daß mer brav in die Knödel einhauen kann.


Deutsches Lautenlied. Hrsg. von Walter Werckmeister. 2. Aufl. Berlin-Pankow: Verlag A. Köster 1916, S. 399–401 (Nr. 395).
DVA: V 3/5474

Dort folgende Angabe zur Melodie: "Volksweise"; zum Text: "Durch ganz Deutschland"; "Satz von G. Götsch".
last modified 23.11.2011 01:37
 

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