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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder Es wolt ein Meyer meyen Edition D: Musikfragment Ende 16. Jahrhundert
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D. Es ging ein Meder Meyen

(Musikfragment Ende 16. Jahrhundert)


Text und Musik (Fragment): anonym

Scan der Editionsvorlage
 1




1. Es ging ein Meder Meyen,
woll uber die grüne heidt,
was truck er auff sein Rücken
ein eisen und das war breitt,
damitt wolt er abmeien,
die blümlein auff breiter heidt. |[S. 303]
 
2. Und auff der heyden
Da kam ein schön Freulein
Das war gantz woll gekleidt,
Ey meder wiltu Meyen
So zeug mit mir anheim,
Ich wil dirs woll belohnen,
Ich bleib nicht gern allein.


Anonyme Liederhandschrift aus Zwickau [ca. 1570-1600], Lied Nr. 17.
DVA: Ma 1335 (Kopie; Original: Ratsschulbibliothek Zwickau, Sign. 69.2.40(2))

In der Handschrift folgender Herkunftshinweis (zur Melodie): "Ex Italico".


Editorische Anmerkung:
Vom ursprünglich vierstimmigen Satz hat sich nur diese Stimme erhalten. Ich danke David Fallows (Manchester) für den Hinweis, dass es sich dabei jedoch nicht um die Tenorstimme handelt (wie etwa die unten zitierte Beschreibung der Handschrift von Paul Stötzner nahelegt), sondern sehr wahrscheinlich um den Kontratenor. – Zur Textunterlegung: Durch idem-Zeichen ("ij") angezeigte Textwiederholungen wurden ausgeschrieben, aber durch Kursivschrift kenntlich gemacht.
Der Liedtext wurde erstmals zitiert in Paul Stötzner: Ein geschriebenes Liederbuch des 16. Jahrhunderts. In: Euphorion 2 (1895), S. 294-304, hier S. 302f. (Nr. 17). Über die Quelle berichtet Stötzner: "Diese Liederhandschrift [...] ist auf grauem Papier in Querquart niedergeschrieben und enthält lauter vier- und fünfstimmige Gesänge; von den Stimmen ist aber nur der Tenor erhalten und für die fünfstimmigen Lieder die fünfte Stimme (vagans), die übrigen sind verloren. Jenes Tenorheft nun ist an ein gedrucktes Singebuch derselben Stimme angeheftet worden, nämlich an das 1. Buch von Antonio Scandellos canzoni Napoletane a IIII voci, das in Nürnberg 1566 erschienen ist." (S. 295)
Zur Herkunft der Musik dieser Liederhandschrift stellte Stötzner fest, dass er "bezüglich der Melodien unsrer Lieder meist solche fand, die um das Jahr 1570 im Druck erschienen sind". Zum Herkunftsnachweis "Ex Italico" vermutet er: "das heißt wohl, die Melodie ist einem italienischen Liederhefte entnommen" (S. 301).
In Reinhard Vollhardts "Bibliographie der Musikwerke in der Ratschulbibliothek zu Zwickau" (Leipzig 1896) ist die Liederhandschrift als Nr. 7 verzeichnet.

Hinsichtlich der musikalischen Überlieferung dieses Liedtyps ist zudem auf eine weitere Handschrift des 16. Jahrhunderts zu verweisen, in der das Lied (hier mit dem Incipit "Es ging Einn Meider Meienn / wol über di grüne heid") ebenfalls mit Musik enthalten ist: Mit einer Lautentabulatur versehen umfasst es dort fünf Strophen (Bl. 1v). Diese Liederhandschrift (ca. 1580-1590) wurde 1935/36 im Antiquariats-Katalog 10 von Hans P. Kraus (Wien) angeboten [Nr. 8 ("Deutsche Volkslieder mit Lautentabulatur")]; ihr Verbleib ist nicht bekannt.
last modified 21.06.2012 10:49
 

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