E. Et sass e kli wält Vijeltchen
(Siebenbürgisches Liederbuch 1967)
Text und Melodie: anonym
1. | Et sass e kli wält Vijeltchen | |
af enem graenen Naestchen. | ||
Et sang de ganz Wänjternocht, | ||
de Stämm dä mosst em kläinjen. | ||
2. | "Säinj ta mer mi, säinj ta mer mi, | |
ta klenet, wäldet Vijeltchen! | ||
Ech wäll der schreiwen af deinje Flijel | ||
mät gielem Guld uch graener Sekt." | ||
3. | "Halt ta de Guld, halt ta deinj Sekt, | |
ech wäll der nemmi säinjen. | ||
Ech bän e kli wält Vijeltchen | ||
unt nemest ka mich zwäinjen." | ||
4. | ["]Gank ta erouw äm defen Duof, | |
der Rei[f] wirt dech uch dräcken." | ||
"Dräckt mech der Reif, der Reif äs kalt, | ||
Frae Sann wirt mech erkwäcken." |
Alte siebenbürgisch-sächsische Volkslieder. Hrsg. von Norbert Petri und Viorel Ganea. Kronstadt: Regionskomitee für Kultur und Kunst. Regionshaus für Künstlerisches Volksschaffen Kronstadt 1967, S. 17.
DVA: V 1/16085
Dort folgende Herkunftsangabe: "Mühlbach"
Editorische Anmerkung:
Als Zweck dieser Publikation wird die Bewahrung überlieferten Liedguts genannt: "Diese alten Lieder sind schon längst verstummt, neues ist an ihre Stelle getreten, aber jedem, der Verständnis für unsere Vergangenheit und für die Eigenart unserer heimatlichen Volkskunst besitzt, werden sie, neben künstlerischem Genuss, auch ein liebevolles Bild von der Wesensart unserer Vorfahren vermitteln. Alte Bräuche erstehen wieder und diese altertümlich schönen Weisen und Reime, sind... berufende Künder einer kraftvollen Vergangenheit. Mögen die heimatlichen Melodien viele neue Freunde finden!" (Vorwort, S. 3).
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16.03.2012 01:14