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F. Die Mühle die dreht ihre Flügel
(Liederbuch 1927)
Text: Adelbert von Chamisso (1781–1838)
Melodie: anonym
Die Müllerin. | ||
1. | Die Mühle, die dreht ihre Flügel, | |
der Sturm, der sauset darin; | ||
und unter der Linde am Hügel, | ||
da weinet die Müllerin. | ||
2. | Laß sausen den Sturm und brausen, | |
ich habe gebaut auf den Wind; | ||
ich habe gebauet auf Schwüre, – | ||
da war ich ein törichtes Kind. | ||
3. | Noch hat mich der Wind nicht belogen, | |
der Wind, der blieb mir treu; | ||
und bin ich verarmt und betrogen, – | ||
die Schwüre, die waren wie Spreu. | ||
4. | Wo ist, der sie geschworen? | |
Der Wind nimmt die Klagen nur auf; | ||
er hat sich aufs Wandern verloren, – | ||
es findet der Wind ihn nicht auf. |
Das Goldene Buch der Lieder. 950 Volks- u. volkstümliche Lieder. Hrsg. von Robert Klaaß. 119. Bis 123. Tausend. Berlin: Globus Verlag o. J. [ca. 1927], S. 127.
DVA: V 1/8906
Dort folgende Herkunftsangabe zum Text: "A. v. Chamisso", zur Musik: "Volksweise".
Editorische Anmerkung:
Der veränderte Melodiengebrauch zu "Die Mühle die dreht ihre Flügel", den die vorliegende Quelle dokumentiert (siehe Liedkommentar, Abs. V.), hatte schon im ausgehenden 19. Jahrhundert begonnen. In Karl Reiserts "Deutschem Kommersbuch" erschien der Liedtext beispielsweise bereits 1896 mit der Tonangabe "Weise: 'Es waren zwei Königskinder etc.' [G–dhhh]"; Karl Reisert: Deutsches Kommersbuch. Historisch-kritische Bearbeitung. 7. Auflage. Freiburg i. Br.: Herder 1896, S. 198 (siehe auch Edition D).
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16.08.2013 04:40