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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder Es es, es und es, es ist ein harter Schluss Edition L: Gebrauchsliederbuch 1980
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L. Es, es, es und es, es ist ein harter Schluß

(Gebrauchsliederbuch 1980)


Text und Melodie: anonym
 





Es, es, es und es

1. Es, es, es und es, es ist einer harter Schluß,
weil, weil, weil und weil, weil ich aus Frankfurt muß!
Drum schlag ich Frankfurt aus dem Sinn
und wende mich, Gott weiß, wohin.
Ich will mein Glück probieren, marschieren.
 
2. Er, er, er und er, Herr Meister, leb er wohl! (2x)
Ich sags ihm grad frei ins Gesicht,
Sein Arbeit, die gefällt mir nicht.
Ich will mein Glück probieren, marschieren.
 
3. Sie, sie, sie und sie, Frau Meisterin, leb sie wohl! (2x)
Ich sags ihr grad frei ins Gesicht,
ihr Speck und Kraut, das schmeckt mir nicht.
Ich will mein Glück probieren, marschieren.
 
4. Er, er, er und er, Herr Vater, leb er wohl! (2x)
Hätt' er die Kreide nicht doppelt geschrieben,
so wär ich noch länger dageblieben.
Ich will mein Glück probieren, marschieren.
 
5. Ihr, ihr, ihr und ihr, ihr Jungfern, lebet wohl! (2x)
Ich wünsche euch zu guter Letzt
ein Andern, der mein Stell' ersetzt.
Ich will mein Glück probieren, marschieren.
 
6. Ihr, ihr, ihr und ihr, ihr Brüder, lebet wohl! (2x)
Hab' ich euch was zu Leid getan,
so bitt' ich um Verzeihung an.
Ich will mein Glück probieren, marschieren.


Liederkarren. Hrsg. vom Verein "Student für Europa – Student für Berlin e.V.". 2. Aufl. Bad Soden: Verlag Student für Europa 1980, S. 48.
DVA: V 3/6850-3

Dort folgende Erläuterung: "Eines der bekanntesten Handwerkslieder, entstanden etwa in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Nach der Zunftordnung mußte jeder Geselle mindestens drei Jahre auf Wanderschaft gehen, bevor er seine Meisterprüfung ablegen konnte. Während dieser Zeit sollte er handwerkliche Fähigkeiten und neue Techniken kennenlernen, die in anderen Regionen und Ländern gebräuchlich waren. Den Meistern waren solche Gesellen oft willkommen, denn sie waren billige Arbeitskräfte, die – da sie bereits ihre Gesellenprüfung hatten – voll zur Arbeit eingesetzt werden konnten, aber einen viel geringeren Lohn bekamen. So ist mit diesem 'Abschiedslied' auch der Abschied von der Ausbeutung durch den jeweiligen Meister gemeint. Mit 'Vater' (im 4. Vers) wird der Herbergsvater, der Wirt, bezeichnet. Vgl. auch Zupfgeigenhansel: Es wollt ein Bauer früh aufstehn. 222 Volkslieder, Dortmund 1978, S. 132f."


Editorische Anmerkung:
Der Hinweis auf das verbreitete Liederbuch des damals populären Folk-Duos "Zupfgeigenhansel" macht auf die abweichende, siebenstrophige Textfassung von Thomas Friz und Erich Schmeckenbecher aufmerksam, die diese "aus vielen Liedersammlungen zusammengetragen" haben.
last modified 30.08.2011 08:48
 

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