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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder Wir hatten gebauet ein stattliches Haus Edition D: Jugendbewegung 1931
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D. Wir hatten gebauet ein stattliches Haus

(Jugendbewegung 1931)


Text: August Daniel von Binzer (1793–1868)
Melodie: anonym (Satz: Christian Knayer)

Scan der Editionsvorlage
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1. Wir hatten gebauet
ein stattliches Haus
und drin auf Gott vertrauet,
trotz Wetter, Sturm und Graus.
 
2. Wir lebten so traulich,
so innig, so frei,
den Schlechten ward es graulich,
wir lebten gar zu treu.
 
3. Sie lugten, sie suchten
nach Trug und Verrat,
verleumdeten, verfluchten
die junge, grüne Saat.
 
4. Was Gott in uns legte,
die Welt hat's veracht',
die Einigkeit erregte
bei Guten selbst Verdacht.
 
5. Man schalt es Verbrechen,
man täuschte sich sehr;
die Form kann man zerbrechen,
die Liebe nimmermehr.
 
6. Die Form ist zerbrochen
von außen herein,
doch was man drin gerochen,
ist eitel Dunst und Schein.
 
7. Das Band ist zerschnitten,
war schwarz, rot und gold,
und Gott hat es gelitten;
wer weiß, was er gewollt.
 
8. Das Haus mag zerfallen,
was hat's denn für Not?
Der Geist lebt in uns allen,
und unsre Burg ist Gott.


Deutsches Lautenlied. Hrsg. von Walther Werckmeister. Berlin-Lichterfelde: Adolf Köster 1931, S. 72 (Nr. 58).
DVA: V 3/5871

Dort folgende Herkunftsangaben: [Melodie] "Thüringische Volksweise, vor 1819"; "Satz von Christian Knayer"; [Text] "August v. Binzer".


Editorische Anmerkung:
Zum Entstehungskontext des Liedes heißt es im vorliegenden Liederbuch außerdem: "Dies Lied wurde am 26.11.1819 in Jena bei der polizeilichen Auflösung der Burschenschaft, einer zur Herbeiführung eines einigen und freien Deutschlands geschlossenen Studentenvereinigung, gesungen."
In den vorangegangenen Auflagen von Werckmeisters "Deutsches Lautenlied" (1914ff.) ist das Lied nicht enthalten.
last modified 13.10.2011 09:51
 

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