Ich hab die Nacht geträumet copied.
G. Vom Himmel hoch, da komm ich her
(Evangelisches Gesangbuch 1901)
Text und Melodie: Martin Luther (1483–1546)
| 1. | Vom Himmel hoch, da komm ich her, | |
| ich bring euch gute neue Mär, | ||
| der guten Mär bring ich so viel, | ||
| davon ich singn und sagen will. | ||
| 2. | Euch ist ein Kindlein heut geborn | |
| von einer Jungfrau auserkorn, | ||
| ein Kindelein so zart und fein, | ||
| das soll eur Freud und Wonne sein. | ||
| 3. | Es ist der Herr Christ, unser Gott, | |
| der will euch führn aus aller Not, | ||
| er will eur Heiland selber sein, | ||
| von allen Sünden machen rein. | ||
| 4. | Es bringt euch alle Seligkeit, | |
| die Gott der Vater hat bereit't, | ||
| daß ihr mit uns im Himmelreich | ||
| sollt leben nun und ewiglich. | ||
| 5. | So merket nun das Zeichen recht: | |
| die Krippe, Windelein so schlecht; | ||
| da findet ihr das Kind gelegt, | ||
| das alle Welt erhält und trägt. | ||
| 6. | Des laßt uns alle fröhlich sein | |
| und mit den Hirten gehn hinein, | ||
| zu sehn, was Gott uns hat beschert, | ||
| mit seinem lieben Sohn verehrt. | ||
| 7. | Merk auf, mein Herz, und sieh dorthin: | |
| was liegt doch in dem Krippelein? | ||
| Wes ist das schöne Kindelein? | ||
| Es ist das liebe Jesulein. | ||
| 8. | Sei mir willkommen, edler Gast! | |
| Den Sünder nicht verschmähet hast | ||
| und kommst ins Elend her zu mir; | ||
| wie soll ich immer danken dir? | | [o. S.] | |
| 9. | Ach Herr, du Schöpfer aller Ding, | |
| wie bist du worden so gering, | ||
| daß du da liegst auf dürrem Gras, | ||
| davon ein Rind und Esel aß. | ||
| 10. | Und wär die Welt vielmal so weit, | |
| von Edelstein und Gold bereit't, | ||
| so wär sie doch dir viel zu klein, | ||
| zu sein ein enges Wiegelein. | ||
| 11. | Der Sammet und die Seiden dein, | |
| das ist grob Heu und Windelein, | ||
| darauf du König groß und reich | ||
| herprangst, als wärs dein Himmelreich. | ||
| 12. | Das hat also gefallen dir, | |
| die Wahrheit anzuzeigen mir, | ||
| wie aller Welt Macht, Ehr und Gut | ||
| vor dir nichts gilt, nichts hilft noch tut. | ||
| 13. | Ach mein herzliebes Jesulein, | |
| mach dir ein rein sanft Bettelein, | ||
| zu ruhn in meines Herzens Schrein, | ||
| daß ich nimmer vergesse dein. | ||
| 14. | Davon ich allzeit fröhlich sei, | |
| zu springen, singen immer frei | ||
| das rechte Wiegenliedlein schön, | ||
| mit Herzenslust den süßen Ton. | ||
| 15. | Lob, Ehr sei Gott im höchsten Thron, | |
| der uns schenkt seinen eingen Sohn, | ||
| des freuet sich der Engel Schar | ||
| und singet uns solch neues Jahr. | ||
Evangelisches Gesangbuch für Rheinland und Westfalen. Dortmund: Verlag W. Crüwell 1901, Nr. 11.
DVA: V 2/867, e
Dort folgende Herkunftsangabe: "Bei Valentin Schumann 1539." – "Martin Luther, 1483–1546. 'Ein Kinderlied auf die Weihnacht Christi 1535.'"
Editorische Anmerkung:
Bei dieser Gesangbuchausgabe ist in Strophe 14 das Wort "Susaninne" des Luthertextes durch "Wiegenliedlein" ersetzt worden. Neuere evangelische Gesangbücher enthalten wieder den originalen Wortlaut.
last modified
20.12.2011 02:08