Abb. 2 Wie der deutsche Michel ein Treibjagen abhält
(Karikatur 1848)
Wie der deutsche Michel ein Treibjagen abhält. Kreidelithographie. Druck bei Eduard Gustav May, Frankfurt a. M. 1848. Abb. in: Annette Reiter: Die Sammlung A. W. Heil. Politische Druckgraphik des Vormärz und der Revolution 1848/49. Butzbach 1994. S. 276 (Kat.-Nr. 531).
DVA: G 1/2472
Anmerkung
Annette Reiter nennt Ernst Schalck und Carl Engel als mögliche Zeichner und macht darauf aufmerksam, dass dieses Blatt in der Literatur unterschiedlichen Künstlern zugeschrieben wird.
Die Bildsymbolik und historischen Kontext beschreibt sie wie folgt: "Der deutsche Michel bläst zur Treibjagd gegen die veralteten Institutionen und ihre Vertreter. Er führt die mit Sensen und Dreschflegeln bewaffneten Bauern an, die […] freien Zugang zu Jagd- und Waldnutzung fordern. Michel vertreibt die Vertreter der Reaktion, die hier alle als Tiere karikiert sind: der katholische Klerus als Widder, die Gerichtsbarkeit als Esel und Eber, der Hirsch, der die Akten für 'Jagdfrevel' unter seinem Arm hält, als Jagdaufseher… Der Jagdaufseher (Hirsch) und die Parole der Bauern 'Vivat Jagdfreiheit' weisen vor allem auf die Forderung nach Jagdgerechtigkeit hin. Im Vordergrund steht der Fuchs 'Metternich', der auf seinem Rücken ein Eichhörnchen mit Pickelhaube (Kultusminister Eichhorn) trägt." (S. 276f.)
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26.06.2013 09:21