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Fürsten zum Land hinaus

(Das deutsche Treibjagen)

Das politische Lied "Fürsten zum Land hinaus" war der profilierteste revolutionäre Gesang in der Zeit des Vormärz, der unverblümt zum Sturz der Adelsherrschaft in Deutschland aufrief. Sein Autor blieb ebenso im Verborgenen wie die näheren Umstände seiner Entstehung. Das vermutlich Anfang 1832 geschriebene Lied fand im Mai 1832 beim Hambacher Fest große Resonanz und verbreitete sich von dort aus in ganz Deutschland. Die politische Brisanz des Liedes spiegelte sich in etlichen Strafprozessen wider, die "Fürsten zum Land hinaus" seinerzeit zum Gegenstand hatten. Bis in die Zeit der Revolution 1848/49 spielte es eine prominente Rolle als oppositionelles Lied. Danach verschwand es rasch aus dem Sichtfeld und wurde erst in den 1970er Jahren im Zuge einer neuen Aneignung fortschrittlicher revolutionärer Traditionen wieder aufgegriffen.

I. Das Lied "Fürsten zum Land hinaus" ist im Zuge der freiheitlichen Bewegung, die seit der französischen Julirevolution 1830 europaweit für Aufstände und politische Unruhen sorgte, entstanden. Ursprung und Verfasser des Liedes sind nicht bekannt. Vermutlich ist "Fürsten zum Land hinaus" Anfang 1832 geschrieben worden, möglicherweise auch schon im Jahr zuvor. Der früheste datierbare Beleg für seine Existenz ist die Erwähnung des "Spottliedes, welches anfängt: Fürsten zum Land hinaus!" in der Zeitschrift "Der Eulenspiegel" Ende März 1832. Seine eigentliche "Geburt" als epochemachendes revolutionäres Lied erlebte "Fürsten zum Land hinaus" indes wenige Monate später, am 26./27. Mai 1832, im Rahmen des Hambacher Festes: Dort wurde das Lied vielfach gesungen und auch als Flugschrift erstmals greifbar (Edition A). Das Hambacher Fest war die seinerzeit größte Veranstaltung, auf der liberale und demokratische Forderungen einer breiten Öffentlichkeit präsentiert wurden. Zwischen 20.000 und 30.000 Menschen kamen auf dem Hambacher Schloss zusammen, um für bürgerliche Freiheiten und deutsche Einheit einzutreten. Dieses Ereignis war der entscheidende Faktor für die überregionale Verbreitung von "Fürsten zum Land hinaus".

II. Anfangs bestand das Spottlied auf die adligen Potentaten offenbar aus 16 Strophen, in denen die Vertreibung von Königen und Großherzogen aus den deutschen Landen besungen wurde. Poetisch in Szene gesetzt ist diese politische Vision als eine "Treibjagd", bei der mit scharfer satirischer Munition den Herrschenden aus den diversen Fürstentümern Beine gemacht wird. Die Strophen halten sich bei ein bis zwei Textzeilen pro Regent nicht mit Einzelheiten auf ("Erst schubt den Kaiser Franz; / Dann den im Siegeskranz"), machen auch inhaltlich nicht viel Federlesen ("Der beste Schwabenstreich / Wär' – Wilhelm aus dem Reich"), bevor sie jeweils in hohnlachenden (Jagd-)Rufen wie "Fort!", "Auf!", "Pfui!", "Weg!", "'Naus!" und ähnlichem enden. Im Zentrum des Textes stehen die neun größten Staaten (Österreich, Preußen, Bayern, Hannover, Sachsen, Württemberg, Baden, Hessen-Kassel sowie Hessen-Darmstadt), wobei bloße Anspielungen im Text (z. B. auf Sachsens "Mitregent" oder Hessen-Kassels "Kurfürstensohn") den Zeitgenossen schon ausreichten, um den ganzen Kontext der jeweiligen, damit einhergehenden politischen Unzufriedenheit vor Augen zu haben. Seltener spricht der Text seinerzeit virulente politische Brandherde direkt an ("Odenwald, schleif' die Sens'! / Zieh' in die Residenz"). Zudem bekommen auch die vier "freien Städte" und der "Bundestag", das zentrale politische Organ des "Deutschen Bundes", satirisches Fett ab und einige der Klein- und Zwergstaaten werden "über Feld und Au" oder "in ein Mausloch" gejagt. Der politische Clou dieses "deutschen Treibjagens" – das dem Lied den Titel gibt – besteht letztendlich darin, dass erst mit dem Rausschmiss aller Fürsten der nötige Platz für echte politische Freiheit entsteht: "Nun ist's im Lande Raum, / Pflanzet den Freiheitsbaum". Die simple und offene Form des Rundgesangs, die dem Lied zugrunde liegt, lud unmittelbar zum Weiterdichten ein. Es entstanden rasch weitere Verse, so dass bereits im Sommer 1832 Liedversionen mit über 20 Strophen verbreitet wurden (Edition C). Die neuen Strophen ergänzten hauptsächlich Regenten aus dem norddeutschen Raum (Mecklenburg, Oldenburg, Weimar, Braunschweig, Lippe u. ä.). Aber auch die Finanzwelt des "juste milieu" wurde nun ins Visier genommen (Edition B, Str. 15), wobei gegen "Rothschild und Staatspapier" auf die judenfeindlichen "Hepp"-Rufe zurückgegriffen wurde, die bereits 1819 die antijüdischen Krawalle und Angriffe begleitet hatten. Auch in anderen Strophen lassen sich vereinzelt politische Radikalisierungen ablesen, etwa wenn der "vermeintlich bürgerfreundliche" Großherzog von Baden nicht mehr "fortgejagt" sondern "aufgeknüpft" werden soll (Edition C, Str. 8). Mit zunehmender Verbreitung des Liedes ging auch der satirische Feinschliff an manchen Stellen verloren: Das ironischen Wortspiel über den "fleiß'gen Bundestag" und die "faulen Eier" hatte keinen Bestand, übrig blieb im Liedtext der ungleich humorlosere "deutsche Bundestag". Auch die höhnische Anspielung auf Bayerns dichtenden König ("Ludewig reimt nicht mehr") konnte sich auf Dauer nicht halten und wurde allgemeiner gefasst: "Ludwig genirt zu sehr!" Angesichts der großen Vielfalt an Strophen spielte deren Reihenfolge und Auswahl eine sekundäre Rolle und wurde recht flexibel gehandhabt. Lediglich Anfang und Ende vom Lied (Str. 1–3 sowie die beiden letzten Strophen) waren stets konstant.

III. Gleichzeitig hatte auch die musikalische Seite des Liedes verschiedene Gesichter. "Fürsten zum Land hinaus" war als Rundgesang konzipiert, bei dem jeder Vers – im Wechselspiel von Vorsänger und Gruppe – wiederholt wurde (Edition B). Dabei sollte sich jede Strophe von einem leisen Beginn ausgehend allmählich steigern: über ein mezzoforte beim zweiten Vers hin zu den Rufen "Raus! Raus! Raus" oder "Pfui! Pfui" Pfui!", die dann lauthals den zweiten, ebenfalls 8-taktigen Strophenteil im forte ausfüllten. Einerseits war das musikalisch derart simpel gehalten, dass wirklich jeder mitsingen konnte; andererseits war diese Melodie auch als raffiniertes Rossini-Zitat interpretierbar (John 2013). Beim Hambacher Fest wurde das Lied aber noch auf andere Weise interpretiert. Zum einen mit der Melodie von "Heil dir im Siegerkranz", was der gesamten Liedsatire eine besondere musikalische Würze gab: Denn diese Melodie – vom britischen "God Save the King" übernommen – lag damals nicht nur der preußischen sondern den meisten deutschen Fürstenhymnen zugrunde. Ihre Verwendung in diesem Kontext signalisierte somit auch auf der musikalischen Ebene die komplette Demontage aristokratischer Hochherrlichkeit. Zudem ist das Lied beim Hambacher Fest auch als Tanz verwendet worden. Der Mainzer Musikverlag Schott hatte – die Marktchancen eines solchen Massenereignisses vor Augen – verschiedene Stücke zu diesem Anlass herausgebracht, die als "Hambacher Galoppade", "Hambacher Favorit-Marsch" oder "Hambacher Walzer" firmierten. In ähnlicher Weise wurde auch "Fürsten zum Land hinaus" zu einem Walzer modelliert und dabei hinter dem Namen des damals populärsten Komponisten versteckt: Als "2. Hambacher Favoritwalzer über ein Thema von G. Rossini" erschien dieser Tanz später ebenfalls als Musikaliendruck (Mainz 1833). Der Rossini-Bezug des Liedes war seit dem Hambacher Fest im Ohr und dem Liedtext in der Folge erhalten geblieben, so dass im Sommer 1832 Drucke des "deutschen Treibjagens" mit dem – metaphorisch gemeinten – Melodie-Hinweis "He, bravo Figaro" (aus Rossinis "Barbier von Sevilla") verbreitet wurden (s. Edition C). Die musikalische Satire ließ sich auch kombinieren: Ein zeitgenössischer Bericht über Studentengesänge aus Jena hielt beispielsweise fest, dass dort die erste Strophe des Liedes "nach der feierlichen Melodie god save the king" gesungen wurde, um dann aber mit der Tanzmelodie des "schnellfüßigen Hambachers" fortzufahren (Forsch 1835).

IV. Nach dem Hambacher Fest verbreitete sich das Lied rasch in deutschen Landen. "Fürsten zum Land hinaus" begleitete auch die unmittelbar folgenden, freiheitlichen Kundgebungen, wurde Anfang Juni 1832 beim Volksfest auf dem Niederwald (nahe Rüdesheim) erneut angestimmt und gleichermaßen bei der württembergischen Versammlung auf dem Dreifaltigkeitsberg (nahe Spaichingen) im Juli 1832 (Glossy 1912). Im Sommer 1832 erschienen weitere Drucke mit Zusatzstrophen (Edition C). Das Lied ist von Handwerksgesellen in Coburg ebenso gesungen worden wie von Studenten in Jena, sei es im geselligen Rahmen von Gastwirtschaften oder bei demonstrativ oppositionellen Landpartien (Kowalski 1962). Dabei wurde das Lied "häufig verändert und augenblicklichen Situationen angepaßt, was beim Kneipen zu manchem Spaß Anlaß gab" berichtete der Jenaer Burschenschaftler Fritz Reuter aus der studentischen Singpraxis und gab noch die folgende Strophe zu Protokoll: "Lippe ist viel zu klein, / Kann nicht besungen sein" (Grupe 1961). Im April 1833 hatte "Fürsten zum Land hinaus" neuerlich einen prominenten revolutionären Auftritt: beim Frankfurter Wachensturm (Glossy 1912). Die staatlichen Repressionen folgten auf dem Fuß: etliche Vorkämpfer bürgerlicher Freiheitsrechte sind aufgrund dieses Liedes wegen "Majestätsbeleidigung" und ähnlichem angeklagt und verurteilt worden. Bekannt wurde insbesondere der Fall von Fritz Reuter, der als Student 1833 verhaftet, 1836 zum Tode verurteilt und 1837 zu 30 Jahren Festungshaft begnadigt wurde (Reuter musste letztlich insgesamt sieben Jahre in Haft verbringen). Doch der mecklenburgische Schriftsteller ist lediglich der namhafteste, keineswegs aber der einzige Fall: Auch anderen Parteigängern der Freiheitsbewegung wurde damals das Lied "Fürsten zum Land hinaus" zur Last gelegt, etwa dem württembergischen Juristen (und späteren Paulskirchen-Abgeordnete) Carl Friedrich Rheinwald oder dem Coburger Porzellanmaler Johann Georg Stammberger. Rheinwald wurde 1833 zu sechs Monaten Festungshaft verurteilt, Stammberger 1834 zu einer achtjährigen Zuchthausstrafe (Radunz 1973).

V. In der Vormärz-Zeit war das Lied "Fürsten, zum Land hinaus!" ein markantes Symbol der politischen Opposition, das von obrigkeitsstaatlicher Seite mit Argusaugen verfolgt wurde. Der Untersuchungsbericht zum Hambacher Fest vermerkte 1835 ausdrücklich, das Lied werde "in Süddeutschland allerorten und ganz öffentlich gesungen" und zirkuliere "abschriftlich und gedruckt in vielen Exemplaren" (Bundes-Zentral-Behörde 1835). Auch in Spitzelberichten tauchte das Lied nunmehr auf. Aus Leipzig berichtete ein Agent 1840 beispielsweise, die dortige "Kegelgesellschaft" habe bei einem Fest (zu Ehren der polnischen Revolution) "alle großen revolutionären Lieder, zum Beispiel 'Fürsten, zum Land hinaus' (…) gebrüllt" (Adler 1977). Unter diesen Bedingungen konnte das Lied nun nur noch im Ausland gedruckt werden und erschien beispielsweise 1835 und 1841 in Liederbüchern der deutschen Emigranten in Paris (Edition D). Gleichzeitig regte das im Liedtitel entworfene Bild einer Treibjagd gegen die deutschen Fürsten in jenen Jahren ein weiteres antiaristokratisches Lied an, welches das Sujet der "Fürstenjagd" unverblümt weitertrieb: mit "Hallo zum wilden Jagen, auf jedes Kronentier" ging die Hatz in diesem Lied recht umstandslos und hemdsärmelig zur Sache.

VI. Im Zuge der Revolution 1848 erlangte das Lied "Fürsten zum Land hinaus" neue Aktualität und wurde nunmehr auch im Medium der Bildsatire aufgegriffen. Karikaturen machten sich verschiedentlich Sujet und Symbolik des Liedes zunutze, besonders pointiert etwa die bei Eduard Gustav May in Frankfurt gedruckten Graphiken "Deutscher Hofball 1848" (Abb. 1) und "Wie der deutsche Michel ein Treibjagen abhält" (Abb. 2). Auch als Lied wurde der antiaristokratische Gesang wieder publiziert und dabei mit zwei neuen Zusatzstrophen versehen. Sie zielten gegen den "Bürgermord" des preußischen Königs (angesichts der über 200 Märzgefallenen) sowie gegen die Installierung des "Reichs-Johannlein", wie der zum "Reichsverweser" gewählte österreichische Erzherzog Johann hier verballhornt wurde (Edition E). Doch mit dem Scheitern der freiheitlichen Bestrebungen 1849 finden sich die letzten Spuren des Liedes erneut im Kontext polizeilicher Ermittlungen gegen Revolutionäre: Als beispielsweise der mecklenburgische Autor und Liedkolporteur Julius Polentz im Oktober 1849 aufgrund der Verbreitung "aufrührerischer" Schriften verhaftet wurde, ist ihm das Spottlied auf die deutschen Fürsten als besonders schwerwiegend zur Last gelegt worden (Baudis 1970).

VII. Mit der Restauration aristokratischer Herrschaftsstrukturen verschwand das Lied "Fürsten zum Land hinaus" nach 1850 sehr schnell aus dem Sichtfeld. Der nun einsetzende Prozess seiner zunehmenden Historisierung wurde begleitet von unterschiedlichen Zuschreibungen hinsichtlich der Autorschaft. Schon im Zuge der Untersuchungen nach dem Hambacher Fest (1832) war die Frage nach den Urhebern dieses Liedes verfolgt worden. Dabei gaben die Ermittler 1835 in ihrem Abschlussbericht zu Protokoll, dass der Liedtext angeblich von dem jungen Frankfurter Schriftsteller Wilhelm Sauerwein (1803–1847) und die Musik von seinem revolutionären Mitstreiter Johann Christoph Freyeisen (1803–1849) stammen solle (Bundes-Zentral-Behörde 1835). Doch diese Zuschreibung blieb ohne Beweis und ist auch bis heute nicht näher belegt. Sauerwein selbst hat die Autorschaft an dem Lied nie geltend gemacht und den Text auch nicht in seine im Exil veröffentlichte Sammlung "Gedichte aus der Zeit und für die Zeit" (Biel 1835) aufgenommen. Der politische Journalist Wilhelm Marr erwähnte das Lied "Fürsten zum Lande hinaus" 1846 in einem Atemzug mit den revolutionären Gedichten Harro Harrings (Marr 1846), was später dazu führte, dass auch diesem Dichter zeitweise die Autorschaft an dem Lied zugeschrieben wurde (Petzet 1902). Im Verlauf des 20. Jahrhunderts setzte sich in der Publizistik jedoch die Auffassung durch, dass Wilhelm Sauerwein der Autor des Liedes sei. Ausgehend von Veröffentlichungen des Frankfurter Historikers Rudolf Jung, der 1907 erstmals kundtat, das Lied stamme "aller Wahrscheinlichkeit nach" von Sauerwein (Jung 1907), fand diese Zuschreibung als vermeintliche Tatsache allgemeine Verbreitung – unbesehen der skeptischen Einwände, die Wolfgang Steinitz (1962) demgegenüber anmeldete. In jüngster Zeit wurde noch der antisemitische Publizist Hartwig Hundt-Radowsky als angeblicher Liedautor eingeführt (Linder-Beroud 1998). Diese Zuschreibung basiert auf einer Spur, die der Schriftsteller Eugen Kalkschmidt ausgelegt hatte (Kalkschmidt 1928), sie lässt sich jedoch mit Sicherheit ausschließen, denn Hundt-Radowsky publizierte den Text erst zu einem Zeitpunkt als das Lied längst in aller Munde war (s. Anmerkung zu Edition C). Es gibt gute Gründe für die Vermutung, dass "Fürsten zum Land hinaus" aus dem Kreis des "Frankfurter Brückenkollegs" um Wilhelm Sauerwein und seinen revolutionären Freunden stammen könnte – definitiv gesichert ist diese Annahme jedoch nicht. Zudem wäre auch in Erwägung zu ziehen, dass das Lied gar nicht nur auf einen einzelnen Autor zurückgeht, sondern möglicherweise von Beginn an mehrere Urheber hatte.

VIII. Als politisches Lied wurde "Fürsten zum Land hinaus" zu Beginn der 1970er Jahre im Zuge der Reaktivierung revolutionärer Traditionen in Lyrik und Lied wieder aufgegriffen. Dieter Süverkrüp hat es 1973 erstmals auf Schallplatte eingespielt und eine eigene Musik dazu geschrieben, die in der Folge auch in zeitgenössischen Liederbüchern weiterverbreitet wurde (Edition F). Die historische Rundgesang-Melodie ist erst Ende der 1970er Jahre durch Nachforschungen von Barbara Boock (Deutsches Volksliedarchiv) wiederentdeckt und in der Folge von Gruppen wie "Fortschrott" (1980), "D' Gälfiaßler" (1984) oder "Espe, Hein & Oss" (1986) verwendet worden. Singulär blieb eine Aufnahme des Spottliedes zur Melodie der alten Fürstenhymnen ("Heil dir…"), die auch an die musikalische Ebene der historischen Liedsatire erinnert (Jan Hermann 1981, s. Diskographie).

DAVID ROBB
ECKHARD JOHN
Quellenrecherche: Ingrid Bertleff
(Mai 2013)



Literatur
  • Eckhard John: Rossini in Hambach. Musikalische Camouflage des Freiheitsliedes "Fürsten zum Land hinaus” (2013). (Publ. in Vorber.)
  • Waltraud Linder-Beroud: Das deutsche Treibjagen. In: "…weil jetzt die Freiheit blüht". Lieder aus der Revolution von 1848/49". Freiburg i. Br.: Deutsches Volksliedarchiv 1998, Booklet zur CD, S. 5f.
  • Walter Grupe: Fritz Reuters gerichtliche Aussage über das Lied "Fürsten zum Lande hinaus" (Nach Protokollen des Deutschen Zentralarchivs, Abteilung Merseburg). In: Deutschunterricht 14 (1961), Heft 1, S. 43f.
  • Vortrag der Bundes-Zentral-Behörde über das am 27. Mai 1832 stattgehabte Hambacher Fest (Frankfurt 1835). In: Adam Sahrmann: Beiträge zur Geschichte des Hambacher Festes 1832. Landau 1930, S. 117–152; darin: § 9. Verbreitung des Liedes "Fürsten zum Land hinaus!" (S. 138f.) sowie: Lied-Beilage "Fürsten zum Land hinaus!" (S. 149–152).

Editionen und Referenzwerke
Weiterführende Literatur
  • Hans Adler (Hrsg.): Literarische Geheimberichte. Protokolle der Metternich-Agenten. Band: 1840–1843. Köln 1977 (Zitat S. 68f., Bericht vom 30. November 1840).
  • Elisabeth Radunz: Johann Georg Stammberger, ein Porzellanmaler und Freiheitskämpfer. In: Fränkische Heimat am Obermain. Beilage zum Jahresbericht des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels 10 (1972/73), S. 15–22.
  • Klaus Baudis: Julius Polentz. In: Männer der Revolution von 1848. Hrsg. Arbeitskreis Vorgeschichte und Geschichte der Revolution von 1848/49. Berlin 1970, S. 217–237 (zu den Ermittlungen gegen Polentz als Liedkolporteur S. 232f.; korrekte Anmerkungen nur in der 2. Aufl. 1988).
  • Werner Kowalski: Die Volksagitation in der freien Stadt Frankfurt nach dem Wachensturm vom April 1833. In: Die Volksmassen. Gestalter der Geschichte. Hrsg. Hans-Joachim Bartmuß u.a. Berlin 1962, S. 154–174 (dort S. 161–163 zu den ländlichen "Militärpromenaden" der "Funkschen Exerziergesellschaft" 1833/34).
  • Eugen Kalkschmidt: Deutsche Freiheit und deutscher Witz. Ein Kapitel Revolutions-Satire aus der Zeit von 1830–1850. Hamburg 1928 (Zitat S. 27).
  • Karl Glossy: Literarische Geheimberichte aus dem Vormärz. In: Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft 21 (1912), S. I–CLV (Zitate zum Lied S. XXII–XXXII).
  • Rudolf Jung: Artikel "Johann Wilhelm Sauerwein". In: Allgemeine Deutsche Biographie. Band 53. Leipzig 1907, S. 718–720 (Zitat S. 719); ähnlich ders.: Das steinerne Haus. In: Alt-Frankfurt 3 (1911), Heft 1, S. 1–6 (Liedzuschreibung S. 5).
  • Christian Petzet: Die Blütezeit der deutschen politischen Lyrik von 1840 bis 1850. Ein Beitrag zur deutschen Literatur- und Nationalgeschichte. München 1902, S. 438.
  • Wilhelm Marr: Das junge Deutschland in der Schweiz. Leipzig 1846 (Zitat S. 67).
  • Hermann Forsch: Studentenbilder oder Deutschlands Arminen und Germanen in den Jahren 1830–1833. Hamburg 1835 (Zitat S. 206).
  • Der Eulenspiegel (Hanau) 1 (1832), Nr. 11 (26. März 1832), S. 42 (erste Erwähnung des "Spottliedes").


Quellenübersicht
  • Ungedruckte Quellen: kaum Aufzeichnungen aus mündlicher Überlieferung
  • Gedruckte Quellen: vereinzelt auf Flugschriften, sehr selten in Gebrauchsliederbüchern
  • Bild-Quellen: —
  • Tondokumente: selten auf Tonträgern (s. Diskographie)
Berücksichtigt werden hier primär Quellen, die im Deutschen Volksliedarchiv (DVA) erschlossen sind. Hinsichtlich der Tonträger wurden auch die Bestände des Deutschen Musikarchivs (Leipzig) miteinbezogen.



Zitiervorschlag
David Robb, Eckhard John: Brüder, zur Sonne, zur Freiheit (2013). In: Populäre und traditionelle Lieder. Historisch-kritisches Liederlexikon. URL: <http://www.liederlexikon.de/lieder/fuersten_zum_land_hinaus/>.


© Deutsches Volksliedarchiv

 

last modified 29.09.2016 01:07
 

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