C. Dat du myn Leevsten bist
(Plattdeutsche Textfassung 1845)
Text: anonym
Zum Stelldichein. | ||
1. | Dat du myn Leevsten bist, | |
Dat du wul weest; | ||
Kumm by de Nacht, kumm by de Nacht, | ||
Segg my wo du heest. | ||
2. | Kaem du um Mitternacht, | |
Kaem du Klock een, | | [S. 491] | |
Vader slöpt, Moder slöpt, | ||
Ik slaep alleen. | ||
3. | Klopp an de Kamerdœr | |
Klopp an de Klink, | ||
Vader meent, Moder meent | ||
Dat deit de Wint. |
Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig Holstein und Lauenburg. Hrsg. von Karl Müllenhoff. Kiel: Schwerssche Buchhandlung 1845, S.490f. (4. Buch, Nr. 46).
DVA: VK 4260
Editorische Anmerkung:
Kurz nach Erscheinen von Müllenhoffs Sammlung schrieb Theodor Storm (1817–1888) an seine Verlobte Constanze Esmarch (Husum, 14.–17. August 1845): "Jetzt gute Nacht, der Regen klatscht noch eben so wie gestern auf die Straße, da muß ich dich wohl recht wieder in meinen Arm nehmen. – Dabei fällt mir noch ein; ich hab das vierte Heft Sagen von Müllenhof[f] bekommen, darin find ich, daß das Hochdeutsche 'Daß du mein Schätzchen bist' im Plattdeutschen das niedlichste heimlichste Liebeslied von der Welt ist. Hör nur! [folgt Liedtext]" (Storm-Briefwechsel. Kritische Ausgabe, Bd. 15: Theodor Storm – Constanze Erzmach Briefwechsel 1844–1846. Hrsg. von Regina Fasold. Berlin 2002, S. 201f.).
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11.12.2012 01:29