Edition B: Bessarabien 1902 copied.
F. Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
(Fassung 20. Jahrhundert)
Text: Michael Franck (1609–1667)
Melodie: Johann Crüger (1598–1662)
1. | Ach wie flüchtig, ach wie nichtig | |
ist der Menschen Leben! | ||
Wie ein Nebel bald entstehet | ||
und auch wieder bald vergehet, | ||
so ist unser Leben, sehet! | ||
2. | Ach wie flüchtig, ach wie nichtig | |
sind der Menschen Tage! | ||
Wie ein Strom beginnt zu rinnen | ||
und mit Laufen nicht hält innen, | ||
so fährt unsre Zeit von hinnen. | ||
3. | Ach wie flüchtig, ach wie nichtig | |
ist der Menschen Freude! | ||
Wie sich wechseln Stund und Zeiten, | ||
Licht und Dunkel, Fried und Streiten, | ||
so sind unsere Fröhlichkeiten. | ||
4. | Ach wie flüchtig, ach wie nichtig | |
ist der Menschen Schöne! | ||
Wie ein Blümlein bald vergehet, | ||
wenn ein rauhes Lüftlein wehet, | ||
so ist unsre Schöne, sehet! | ||
5. | Ach wie flüchtig, ach wie nichtig | |
sind der Menschen Schätze! | ||
Es kann Glut und Flut entstehen, | ||
dadurch, eh wir uns versehen, | ||
alles muß zu Trümmern gehen. | ||
6. | Ach wie flüchtig, ach wie nichtig | |
ist der Menschen Prangen! | ||
Der im Purpur hoch vermessen | ||
ist als wie ein Gott gesessen, | ||
dessen wird im Tod vergessen. | ||
7. | Ach wie flüchtig, ach wie nichtig | |
sind der Menschen Sachen! | ||
Alles, alles was wir sehen, | ||
das muß fallen und vergehen. | ||
Wer Gott fürcht, wird ewig stehen. |
Deutsches evangelisches Gesangbuch für die Schutzgebiete und das Ausland. Hrsg. vom Deutschen Evangelischen Kirchenausschuß. Berlin 1915, S. 327f. (Nr. 324).
DVA: V 2/865, d
Dort folgende Herkunftsangabe: [Text] "Michael Franck, Koburg 1652." und [Melodie] "Michael Franck, 1609–1667".
last modified
08.07.2009 09:57