C. Wer nur den lieben Gott läßt walten
(Bearbeitung der Aufklärung 1829)
                
                
 Text: nach Georg Neumark (1621–1681)
| In eigner Melodie. | ||
| 1. | Wer nur den lieben Gott läßt wal | ten, | [S. 356] | 
| und hoffet auf ihn allezeit, | ||
| den wird er wunderbar erhalten | ||
| in aller Noth und Traurigkeit; | ||
| wer Gott, dem Allerhöchsten traut, | ||
| der hat auf keinen Sand gebaut. | ||
| 2. | Was helfen uns die schweren Sorgen, | |
| was hilft uns unser Weh und Ach? | ||
| Was hilft es, daß wir alle Morgen | ||
| beseufzen unser Ungemach? | ||
| Wir machen unser Kreuz und Leid | ||
| nur größer durch die Traurigkeit. | ||
| 3. | Sey nur geduldig und bleib stille, | |
| sey stets in deinem Gott vergnügt, | ||
| und harre wie sein heilger Wille | ||
| und seiner Weisheit Rath es fügt. | ||
| Gott, der in Christo uns erwählt, | ||
| weiß auch am besten, was uns fehlt. | ||
| 4. | Er kennt die rechten Freudenstunden, | |
| weiß, ob das Glück uns heilsam sey; | ||
| hat er uns nur getreu erfunden, | ||
| so stehet er uns hülfreich bei; | ||
| Gott kommt, eh wir es uns versehn, | ||
| und lässet uns viel Guts geschehn. | ||
| 5. | Denk nicht in deiner Drangsals Hitze, | |
| daß du von Gott verlassen seyst; | ||
| und daß der wahres Glück besitze, | ||
| den alle Welt als glücklich preis't. | ||
| Die Zeit verändert oft sehr viel, | ||
| und setzet jeglichem ein Ziel. | ||
| 6. | Es sind ja Gott geringe Sachen, | |
| und seiner Allmacht gilt es gleich, | ||
| den Reichen klein und arm zu machen, | ||
| den Armen aber groß und reich; | ||
| er ist der Herr, der jedermann | ||
| erhöhen und auch stürzen kann. | ||
| 7. | Sing, bet und geh auf Gottes Wegen; | |
| verricht das Deine nur getreu, | ||
| und trau des Himmels reichem Segen, | ||
| so wird er bei dir werden neu; | ||
| denn wer nur seine Zuversicht | ||
| auf Gott setzt, den verläßt er nicht. | ||
Gesangbuch zum gottesdienstlichen Gebrauch für evangelische Gemeinen. Mit Genehmigung Eines hohen Ministerii der geistlichen Angelegenheiten. Berlin [1829], S. 355f. (Nr. 635).
DVA: V 2/864
        
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        08.07.2009 08:58
        
        
        
        
        
        
    
    
