E. Wenn ich ein Vöglein wär
(Umdichtungen für Kinder 1822/1841)
                
                
E 1. Schulliederbuch 1822
Text und Melodie: anonym
| Sehnsucht nach der Mutter. | ||
| 1. | Wenn ich ein Vöglein wär, | |
| und auch zwei Flügel hätt', | ||
| flög ich zu dir; | ||
| weils aber nicht kann sein, | ||
| weils aber nicht kann sein, | ||
| bleib' ich allhier. | ||
| 2. | Bin ich gleich weit von dir, | |
| träum' ich doch stets von dir, | ||
| bin nicht allein; | ||
| wach' ich vom Schlafe auf, | ||
| wach' ich vom Schlafe auf, | ||
| bin ich allein. | ||
| 3. | Einsam dann weine ich, | |
| nenne im Seufzen dich, | ||
| doch du bleibst fern. | ||
| Mutter, o Mutter mein!, | ||
| Mutter, o Mutter mein!, | ||
| bleib' nicht mehr fern! | ||
Einhundert und funfzig (früher hundert und zwanzig) ein- zwei- drei- und vierstimmige Lieder; zur Vermeidung der geschriebenen Notenbücher, ausgewählt, für Kinderstimmen eingerichtet und in drei Heften herausgegeben von dem Breslauschen Schullehrer-Verein. Zweite vermehrte Auflage. Zweites Heft: 55 zweistimmige Lieder. Breslau: Im Verlage des Vereins 1822, S. 24 (Nr. 32).
DVA: V 5/377-2
Editorische Anmerkung:
Mit diesem Text ist das Lied auch enthalten in: Kling, Klang, Gloria. Deutsche Volks- und Kinderlieder. Ausgewählt und in Musik gesetzt von W. Labler. Illustriert von H. Lefler und J. Urban. Darmstadt: Agora Verlag 1976 (Reprint der Ausgabe Wien 1907), S. 30.
E 2. Schulliederbuch 1841
Text: Karl Heinrich Wilhelm Wackernagel (1806–1869) 
Melodie: anonym
| Wunsch. | ||
| 1. | Wenn ich ein Vöglein wär', | |
| lieblich in Himmelsweis', | ||
| ach, wie so sehr | ||
| wollt' ich dann selig sein, | ||
| wollt' ich dann selig sein | ||
| im Sternenmeer! | ||
| 2. | Wollte wie Englein thun, | |
| froh an den Himmel schau'n | ||
| mit ihnen knie'n, | ||
| gern zu Gott Vater gehn, | ||
| gern zu Gott Vater gehn | ||
| und preisen ihn. | ||
| 3. | Singen mit Herz und Mund, | |
| beten zum lieben Christ | ||
| mein Leben all', | ||
| und dann von blauer Höh', | ||
| und dann von blauer Höh' | ||
| schweben in's Thal. | ||
| 4. | Wenn ich ein Englein wär', | |
| fröhlich und frommes Kind, | ||
| freut' ich mich sehr! | ||
| Herr, laß mich's werden doch, | ||
| Herr, laß mich's werden doch | ||
| je mehr und mehr! | ||
Der Volkssänger. Eine Sammlung deutscher ächter Volksweisen mit alten und neuen Texten; der sanglustigen Jugend in allen deutschen Gauen[,] besonders den Volksschulen gewidmet von F. A. L. Jacob. Erstes Heft. (101 ein- und zweistimmige Lieder enthaltend.) Op. IX. Essen: G. D. Bädeker 1841, S. 55 (Nr. 72).
DVA: V 3/3387
Dort folgende Angaben: "In der Gegend von Frankfurt a. M. gangbare Volksweise: Wenn ich ein Vöglein wär'. Orig.-Text: Erk's deutsche Volksl. II. Nr. 3"; zum Autor der Textkontrafaktur: "Carl Heinrich Wilhelm Wackernagel, Dr. der Philosophie und Prof. der deutschen Sprache und Literatur an der Universität und dem Pädagogium in Basel; geb. zu Berlin 1806."
        
        last modified
        
        28.02.2012 11:38
        
        
        
        
        
        
    
    
