A. Wenn ich an die Heimat denke
(Transkaukasien 1928)
Text und Melodie: anonym
1. | Wenn ich an die Heimat denke | |
Und an's wüste Türkenland, | ||
Möcht' mir fast der Mut vergehen | ||
Und stille stehen der Verstand. | ||
2. | Unsre russischen Trompeten | |
Schallen über Berg und Tal, | ||
Und die unteren Impretiner | ||
Stehen in der Todsgefahr. | ||
3. | Der Türk, der gehet nicht heraus, | |
Er hat die breiten Hosen voll, | ||
Weil er sich gar verlässet dort | ||
Auf seinen Berg' und seinen Oert. | ||
4. | Wenn die Supp' gekocht ist, | |
So ist sie voller Mücken, | ||
Wenn man Anfang essen will, | ||
So fängt man an zu spucken. | ||
5. | Wir stehen einstweilen1) hier | |
Und warten auf Befehle, | ||
Da kam ein mancher Grobijan, | ||
Sieh, das war unsere Ehre. | ||
6. | Kein Heimweh hab ich nie gehabt | |
In diesem wüsten Türkenland, | ||
Wenn mich gleich die Läus' benagen, | ||
Bin ich doch dafür der Mann. |
Aufgezeichnet in der Kolonie Katharinenfeld, Kreis Tiflis (Transkaukasien) im Sommer 1928 durch Valentina Pogorelskaja; Gewährsperson Kath. Palmer, 61 Jahre alt. Melodiebeleg aus derselben Kolonie vom 31. August 1928, Gewährsperson Elisabeth Reiser, 48 Jahre alt.
DVA: DVL – M 46, Nr. 1 (T) (Text) und DVL – T I, Nr. 8 a (Tonträger sowie Melodietranskription auf Karteikarte)
IRLI Handschr. Abt.: Fond 104 – 25 – 286 (Text)
IRLI Phonogrammarchiv: DL 464.01 (Tonträger) sowie Melodietranskription auf Karteikarte
Veröffentlichung mit Genehmigung von IRLI RAN, Sankt-Petersburg.
Folgende Fußnote im Textbeleg:
1) h[a]ndschr. – einstens Weile
Editorische Anmerkung:
Str. 2, Vers 3: Impretiner – die ursprüngliche Bedeutung dieses offensichtlich verballhornten Wortes ließ sich bislang nicht entschlüsseln.
Im Vergleich von Melodie- und Textbeleg folgende Abweichungen im Liedtext:
Melodiebeleg Takt 2: den(e)ke; Textbeleg Vers 1: denke
Melodiebeleg Takt 6: vergehn; Textbeleg Vers 3: vergehen.
Auf der Karteikarte der Melodietranskription ist als Aufzeichnungsort Katharinenfeld/Luxemburg angegeben. Zu Beginn der Sowjetherrschaft wurde Katharinenfeld in Luxemburg umbenannt. Offenbar hat sich der alte Name jedoch im täglichen Gebrauch erhalten.
Folgende Fußnote im Textbeleg:
1) h[a]ndschr. – einstens Weile
Editorische Anmerkung:
Str. 2, Vers 3: Impretiner – die ursprüngliche Bedeutung dieses offensichtlich verballhornten Wortes ließ sich bislang nicht entschlüsseln.
Im Vergleich von Melodie- und Textbeleg folgende Abweichungen im Liedtext:
Melodiebeleg Takt 2: den(e)ke; Textbeleg Vers 1: denke
Melodiebeleg Takt 6: vergehn; Textbeleg Vers 3: vergehen.
Auf der Karteikarte der Melodietranskription ist als Aufzeichnungsort Katharinenfeld/Luxemburg angegeben. Zu Beginn der Sowjetherrschaft wurde Katharinenfeld in Luxemburg umbenannt. Offenbar hat sich der alte Name jedoch im täglichen Gebrauch erhalten.
last modified
16.09.2013 02:08