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A. Vom himel hoch da kom ich her
(Martin Luther 1535)
Text: Martin Luther (1483–1546)
Melodie: nach "Ich kumm aus frembden Landen her"
Ein kinderlied auff die Weinacht Christi. | ||
Martinus Luther. | ||
1. | Vom himel hoch da kom ich her / | |
ich bring euch gute newe mehr / | ||
der gu- | ten mehr bring ich so viel / | [fol. 5 r] | |
dauon ich singen vnd sagen will. | ||
2. | Euch ist ein kindlin heut geborn / | |
Von einer jungfraw auserkorn / | ||
Ein kindelein so zart vnd fein / | ||
Das sol ewr freud vnd wonne sein. | ||
3. | Es ist der Herr Christ vnser Gott / | |
Der will euch fürn aus aller not / | ||
Er will ewr Heiland selber sein / | ||
Von allen sunden machen rein. | | [fol. 5 v] | |
4. | Er bringt euch alle seligkeit / | |
Die Gott der Vater hat bereit / | ||
Das jr mit vns im himel Reich / | ||
Solt leben nu vñ ewiglich. | ||
5. | So mercket nu das zeichen recht / | |
Die krippen windelin so schlecht / | ||
da findet jr das kind gelegt / | ||
Das alle welt erhelt vnd tregt. | ||
6. | Des lasst vns alle fröhlich sein / | |
Vnd mit den hirten gehn hinein / | ||
Zu sehn was Gott vns hat beschert / | ||
Mit seinem lieben Son verehrt. | ||
7. | Merck auff mein hertz vnd sihe dort hin / | |
Was ligt doch inn dem krippelin / | ||
Wes ist das schöne kindelin? | ||
Es ist das liebe Jhesulin. | ||
8. | Bis willekom du Edler gast / | |
Den sunder nicht verschmehet hast / | ||
Vnd kompst jns elend her zu mir / | ||
Wie sol ich jmer dancken dir? | | [fol. 6 r] | |
9. | Ach Herr du Schöpffer aller ding / | |
Wie bistu worden so gering / | ||
Das du da ligst auff dürrem gras / | ||
Dauon ein rint vnd esel ass. | ||
10. | Vnd wer die welt viel mal so weit / | |
Von eddelstein vnd gold bereit / | ||
So wer sie doch dir viel zu klein / | ||
zu sein ein enges wigelein. | ||
11. | Der sammet vnd die seiden dein / | |
Das ist grob hew vnd windelein / | ||
Darauff du Köng so gros vnd reich / | ||
Her prangst als wers dein himel Reich. | ||
12. | Das hat also gefallen dir / | |
Die warheit anzuzeigen mir / | ||
Wie aller welt/ macht/ ehr vnd gut / | ||
für dir nichts gilt/ nichts hilfft noch thut. | ||
13. | Ach mein hertzliebes Jhesulin / | |
Mach dir ein rein sanfft bettelin / | ||
zu rugen jnn meins hertzen schrein / | ||
Das ich | nimer vergesse dein. | [fol. 6 v] | |
14. | Dauon ich alzeit frölich sey / | |
zu springen/ singen jmer frey / | ||
Das rechte Susaninne schon / | ||
Mit hertzen lust den süssen thon. | ||
15. | Lob/ ehr/ sey Gott jm höchsten thron / | |
Der vns schenckt seinen eingen Son / | ||
Des frewen sich der Engel schar / | ||
Des frewen sich der Engel schar / |
Geistliche Lieder zu Wittemberg. D. Mart. Luther. Gedruckt zu Wittenberg durch Joseph Klug 1535, fol. 4v–6v.
(online greifbar unter: http://dfg-viewer.de/show/?set[image]=28&set[zoom]=default&set[debug]=0&set[double]=0&set[mets]=http%3A%2F%2Fdaten.digitale-sammlungen.de%2F~db%2Fmets%2Fbsb00055112_mets.xml)
Dort folgende Herkunftsangabe: "Martin Luther."
Editorische Anmerkung:
Strophe 5, Vers 2: "schlecht" bedeutet "schlicht, einfach"; Strophe 14, Vers 3: "Susaninne"; ebd.: "schon" meint "schön".
last modified
26.04.2012 01:46