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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder In stiller Nacht, zur ersten Wacht Edition D: Evangelisches Jugendliederbuch 1935
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D. In stiller Nacht, zur ersten Wacht

(Evangelisches Jugendliederbuch 1935)

 

D 1.



Text: Friedrich Spee (1591–1635)
Melodie: anonym, Satz: Alfred Stier (1880–1967)
 

Scan der Editionsvorlage
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1. In stiller Nacht, zur ersten Wacht
ein Stimm begann zu klagen,
am düstern Ort, im Garten dort
begann ein Herz zu zagen.
 
2. Ein junges Blut, von Sitten gut,
alleinig ohn Gefährten,
in großer Not, fast halber tot,
im Garten lag auf Erden.
 
3. Es war der liebe Gottessohn,
sein Haupt hat er in Armen,
viel weiß und bleicher als der Mon,
ein Stein es möcht erbarmen.
 
4. "Ach Vater, liebster Vater mein,
und muß den Kelch ich trinken?
Und mags dann ja nit anders sein,
Mein Seel nit laß versinken."
 
5. "Ach, liebes Kind, trink aus geschwind,
dir laß in Treuen sagen.
Sei wohlgesinnt, bald überwind,
den Handel mußt du wagen."
 
6. "Ach, Vater mein, und kanns nit sein,
und muß ichs je dann wagen,
will trinken rein den Kelch allein,
kann dirs ja nit versagen.
 
7. Doch Sinn und Mut erschrecken tut,
soll ich mein Leben lassen.
O bittrer Tod, mein Angst und Not
ist über alle Maßen.
 
8. Ein Kreuz mir vor den Augen schwebt,
o weh der Pein und Schmerzen.
Dran soll ich morgen werden erhebt,
das greifet mir zum Herzen.
 
9. Der schöne Mon will untergehn,
für Leid nit mehr mag scheinen;
die Sternen lan ihr Glitzen stahn,
mit mir sie wollen weinen.
 
10. Kein Vogelsang noch Freudenklang
man höret in den Lüften,
die wilden Tier auch trauern mit mir
in Steinen und in Klüften."


Der helle Ton. Ein Liederbuch für die deutsche evangelische Jugend, mit einem Marschlieder-Anhang. Hrsg. vom Evangelischen Jungmännerwerk Deutschlands. 2. Auflage. Kassel-Wilhelmshöhe: Eichenkreuz-Verlag 1935, Nr. 413a.
DVA: V 3/6010

Dort folgende Herkunftsangabe zum Text: "Friedrich von Spee 1591–1635"; zur Melodie: "Vor 1600. – Satz: Alfred Stier".


Editorische Anmerkung:
Von Friedrich Spees Lied sind die Strophen 1–7 sowie 11, 14 und 15 übernommen worden. Die Strophen 12 und 13 wurden in der Regel nicht abgedruckt. Einzelne Marienstrophen (Strophen 8–10) erscheinen in katholischen Jugendliederbüchern, jedoch nicht auf evangelischer Seite.
 
 
 
 
 

D 2.



Text: nach Friedrich Spee (1591–1635)
Melodie: anonym
 

Scan der Editionsvorlage
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1. In stiller Nacht, zur ersten Wacht
ein Stimm begunnt zu klagen,
der nächtge Wind hat leis und lind
zu mir den Klang getragen.
Von herbem Leid und Traurigkeit
ist mir das Herz zerflossen.
Die Blümelein, mit Tränen mein
hab ich sie all begossen.
 
2. Der schöne Mon will untergohn,
für Leid nicht mehr mag scheinen,
die Sterne lan ihr Glitzern stahn,
mit mir sie wollen weinen.
Kein Vogelsang noch Freudenklang
man höret in den Lüften,
die wilden Tier auch trauern mit mir
in Steinen und in Klüften.


Ebd., Nr. 413b.

Dort folgende Herkunftsangabe zum Text: "Nach Friedrich von Spee 1591–1635"; zur Melodie: "1. Teil nach einer Weise zum Miserere; 2. Teil von Johannes Brahms (Volkslieder 1864)."
last modified 25.06.2013 12:59
 

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