C. In stiller Nacht zur ersten Wacht
(Zupfgeigenhansl 1911)
                
                
 Text: nach Friedrich Spee (1591–1635)
 Melodie: anonym
| 1. | In stiller Nacht zur ersten Wacht | |
| ein Stimm begunnt zu klagen, | ||
| der nächt'ge Wind hat leis und lind | ||
| zu mir den Klang getragen. | ||
| Von herbem Leid und Traurigkeit | ||
| ist mir das Herz zerflossen. | ||
| Die Blümelein mit Tränen mein | ||
| hab ich sie all begossen. | ||
| 2. | Der schöne Mond will untergehn, | |
| für Leid nicht mehr mag scheinen. | ||
| Die Sterne lan ihr Glitzen stahn, | ||
| mit mir sie wollen weinen. – | ||
| Kein Vogelsang noch Freudenklang | ||
| man höret in den Lüften. | ||
| Die wilden Tier traurn auch mit mir | ||
| in Steinen und in Klüften. | ||
Der Zupfgeigenhansl. Hrsg. von Hans Breuer. Vierte Auflage, 8.–17. Tausend. Leipzig: Verlag Friedrich Hofmeister 1911, S. 81.
DVA: V 1/1687, c
Dort folgende Herkunftsangabe: "Aus Döbeln i[n] S[achsen]".
Editorische Anmerkung:
Zu Breuers Herkunftsangabe bemerkt Charlotte Ziegler (Das Volkslied im Wandervogel. Eine volkskundliche Untersuchung, durchgeführt am Liedgut des 'Zupfgeigenhansl'. Phil. Diss Göttingen 1950): "Die Fassung im Z[upfgeigenhansl] folgt Brahms. Warum Breuer nicht diese Quelle angibt, kann nicht festgestellt werden. Wahrscheinlich lernte er das Lied in Döbeln i[n] S[achsen] kennen und zeichnete es dort auf" (S. 93).
        
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        05.12.2013 12:28
        
        
        
        
        
        
    
    
