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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder In dem Kerker saßen zu Frankfurt an dem Main Edition J: Parodie Ruhrkampf 1920
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J. Es saßen sechs Kommunisten

(Parodie Ruhrkampf 1920)


Text und Melodie: anonym

Scan der Editionsvorlage
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1. Es saßen sechs Kommunisten zu Essen in der Stadt.
Sie saßen dort gefangen, weil sie Freiheitslieder sangen,
sie saßen dort gefangen sechzehn Wochen lang.
Heraus, heraus, heraus! Rev'lution!
Trullala, trullala, Freiheitsrepublik ist da!
Trullala, trullala, Freiheitsrepublik!
Blut muß fließen, knüppel-knüppeldick,
es lebe hoch Spartakus, Räterepublik!
Völker: Rache! Schwingt das Henkerbeil!
Die Fürsten und die Pfaffen, die bringen uns kein Heil.


Tonaufnahme mit Hans Reifschneider (Leipzig) im Sommer 1960; Transkription von Winfried Schrammek, Institut für Volkskunstforschung Leipzig (13.7./10.8.1960, Schallarch. Nr. 94); zit. nach Wolfgang Steinitz: Deutsche Volkslieder demokratischen Charakters aus sechs Jahrhunderten. Band 2. Berlin 1962, S. 118f. (Edition Y).
DVA: V 1/21150–2


Editorische Anmerkung:
Takt 10: Die in der Vorlage fehlende Punktierung wurde ergänzt.
Hans Reifschneider hatte den Text dieser Umdichtung bereits 1954 an das Arbeiterliedarchiv in Berlin (DDR) geschickt und dazu angemerkt: "Gesungen in den Tagen des Ruhrkampfes" (Archiv der Akademie der Künste Berlin, Arbeiterliedarchiv, Signatur: Ce 35). Auf Veranlassung von Wolfgang Steinitz hat Reifschneider das Lied 1960 dann auch musikalisch dokumentiert und Auskünfte zum Entstehungskontext gegeben (siehe W. Steinitz, wie oben, S. 573).
Demnach bilden die Märzrevolution 1920 und insbesondere die Verhaftungen nach dem Kampf um den Essener Wasserturm den historischen Hintergrund der Neutextierung. Das Lied sei "sehr viel in den Kreisen der damaligen Kommunisten gesungen" worden und "daher ist es auch mir bekannt geworden" berichtete der 1901 in Düsseldorf geborene Gewährsmann, der noch 1960 zu Protokoll gab: "Ich singe es heute noch oft", denn die Melodie "trägt eine wirklich revolutionäre Note" (ebd.).
Auch in:
  • Frank Baier: Arbeiterlieder aus dem Ruhrgebiet. Frankfurt a. M. 1981, S. 138f.
  • Frank Baier, Jochen Wiegand: Glück auf! Liederbuch Ruhr. Lieder und Lexikon. Essen 2012, S. 109f. und S. 302f.
 
last modified 25.10.2013 08:32
 

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