C. Es saßen sechs Studenten
(Liederhandschrift 1870er Jahre)
Text: anonym
1. | Es saßen sechs Studenten | |
Zu Frankfurt an dem Main | ||
An festgeschlossnen Händen | ||
Zu zweien und zu drein. | ||
Sie haben da gesessen | ||
So manches Vierteljahr | ||
Weil sie von Freiheit sangen | ||
Wohl auf der Straßenbank | ||
Raus, raus und alle müssen raus | ||
Striola, Striola, freie Republik, ja ja, | ||
Striola, Striola, freie Republik. | ||
2. | Und der Bürgermeister | |
Sprach sich täglich aus: | ||
Mir als Kerkermeister, | ||
Mir kommt keiner raus | ||
Doch sie sind entflohen | ||
Wohl aus dem hohen Turm | ||
Nachts die zwölfte Stunde | ||
Bei dem größten Sturm. | ||
Raus etc. | ||
3. | Darnach gingen sie wieder | |
Schwerter in der Hand. | ||
Wir sind deutsche Brüder | ||
Fechten für das Land | ||
Fechten für die Freiheit | ||
Und für der Menschen Glück | ||
Wir sind keine Knechte | ||
Der Freiheit, Republik. | ||
Raus etc. | ||
4. | Und wenn ihr jemand fraget, | |
Wo ist Absolom, | ||
So wird man euch sagen: | ||
Einer hänget schon, | ||
Er hängt an keinem Galgen | ||
Er hängt an keinem Strick | ||
Er hängt an einer Fahne | ||
Der freien Republik. | ||
Raus etc. |
Handschriftliches Liederbuch von Hermann Zwick in Rankau (Kr. Nimptsch, Schlesien) [1870er-Jahre]; Abschrift durch Martin Klein aus Rawitsch (Provinz Posen), [ca. 1907–1914].
DVA: A 219586
Dort folgende Datierung des Liedeintrags: "aufgeschrieben wahrscheinlich auf seiner Wanderschaft, als er noch Handwerksgeselle war (70er Jahre)".
Editorische Anmerkung:
Es ist nicht überliefert, welchem Handwerk Hermann Zwick nachgegangen ist. Zum Zeitpunkt der Abschrift war er "Stellenbesitzer" in Rankau, wie John Meier in seinem Buch "Volksliedstudien" (Straßburg 1917) berichtet. Meier hatte die Abschrift durch "Oberlehrer Prof. Dr. M. Klein aus Rawitsch", heute Rawicz (Polen), erhalten (S. 220). Martin Klein hatte in den Jahren 1907–1910 in der Zeitschrift "Aus dem Posener Lande" verschiedentlich "Vom deutschen Volkslied in Posen" berichtet.
In der Abschrift ist der Liedtext mit Nr. "IX." überschrieben, wobei unklar ist, ob sich die Nummerierung auf eine Zählung in der ursprünglichen Handschrift oder auf weitere (nicht mehr rekonstruierbare) Abschriften von Klein bezieht.
DVA: A 219586
Dort folgende Datierung des Liedeintrags: "aufgeschrieben wahrscheinlich auf seiner Wanderschaft, als er noch Handwerksgeselle war (70er Jahre)".
Editorische Anmerkung:
Es ist nicht überliefert, welchem Handwerk Hermann Zwick nachgegangen ist. Zum Zeitpunkt der Abschrift war er "Stellenbesitzer" in Rankau, wie John Meier in seinem Buch "Volksliedstudien" (Straßburg 1917) berichtet. Meier hatte die Abschrift durch "Oberlehrer Prof. Dr. M. Klein aus Rawitsch", heute Rawicz (Polen), erhalten (S. 220). Martin Klein hatte in den Jahren 1907–1910 in der Zeitschrift "Aus dem Posener Lande" verschiedentlich "Vom deutschen Volkslied in Posen" berichtet.
In der Abschrift ist der Liedtext mit Nr. "IX." überschrieben, wobei unklar ist, ob sich die Nummerierung auf eine Zählung in der ursprünglichen Handschrift oder auf weitere (nicht mehr rekonstruierbare) Abschriften von Klein bezieht.
last modified
24.10.2013 10:20