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You are here: Home Lieder Hirschlein ging im Wald spazieren Edition A: Friedrich de la Motte Fouqué 1808
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A. Hirschlein ging im Wald spatzieren

(Friedrich de la Motte Fouqué 1808)


Text: Friedrich de la Motte Fouqué (1777–1843)

Scan der Editionsvorlage
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1. Hirschlein ging im Wald spatzieren,
Trieb allda sein artig Spiel,
Daß er stets den andern Thieren
Als ein lust'ger Freund gefiel.
 
2. Laufen konnt' er, konnte springen
Ueber Graben, Heck' und Bach,
Mit der frühsten Vögel Singen
Ward auch er zum Spielen wach.
 
3. Aber hinter Haselsprossen
Barg sich Jäger und sein Hund,
Hat nur gar zu gut geschossen,
Schoß das arme Hirschlein wund.|[S. 224]
 
4. Da sich's schnell zusammenraffte,
Bangend lief durch Thal und Hain,
Rief der Jäger laut, und klaffte
Phylar spottend hinterdrein.
 
5. Hirschlein wollt's den Freunden klagen,
Aber Alle liefen fort,
Ließen's wunde Hirschlein zagen,
Suchte jeder sichern Ort.
 
6. Hirschlein kann nun nicht mehr springen,
Thut die Wund' ihm gar zu weh',
Wenn die Vögel wieder singen,
Legt sich's weinend in den Klee.


Pellegrin [d. i. Friedrich de la Motte Fouqué] : Alwin. Ein Roman in zwei Bänden. Berlin: Friedrich Braunes 1808, S. 223f.
DVA: F 11833


Editorische Anmerkung:
Strophe 4, Vers 4: Phylar (griechisch) bedeutet Wächter/Beschützer und war im 19. Jahrhundert ein gebräuchlicher Hundename.
last modified 28.03.2012 10:01
 

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