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F. Der Winter ist vergangen
(Zupfgeigenhansl 1916)
Text: Franz Magnus Böhme (1827–1898), nach "Die winter is verganghen"
Melodie: anonym
Der Winter ist vergangen | ||
1. | Der Winter ist vergangen, | |
ich seh des Maien Schein, | ||
ich seh die Blümlein prangen, | ||
des ist mein Herz erfreut. | ||
So fern in jenem Tale, | ||
da ist gar lustig sein, | ||
da singt die Nachtigale | ||
und manch Waldvögelein. | ||
2. | Ich geh, ein Mai zu hauen, | |
hin durch das grüne Gras, | ||
schenk meinem Buhl die Treue, | ||
die mir die liebste was. | ||
Und bitt, daß sie mag kommen, | ||
all vor dem Fenster stahn, | ||
empfangen den Mai mit Blumen, | ||
er ist gar wohl getan. | ||
3. | Er nahm sie sonder Trauern | |
in seine Arme blank, | ||
der Wächter auf der Mauern | ||
hub an ein Lied und sang: | ||
"Ist jemand noch darinnen, | ||
der mag bald heimwärts gahn. | ||
Ich seh den Tag herdringen | ||
schon durch die Wolken klar." | | [S. 122] | |
4. | "Ach Wächter auf der Mauern, | |
wie quälst du mich so hart! | ||
Ich lieg in schweren Trauern, | ||
mein Herze leidet Schmerz. | ||
Das macht die Allerliebste, | ||
von der ich scheiden muß; | ||
das klag ich Gott dem Herren, | ||
daß ich sie lassen muß. | ||
5. | Ade, mein Allerliebste, | |
ade, schöns Blümlein fein, | ||
ade, schön Rosenblume, | ||
es muß geschieden sein! | ||
Bis daß ich wieder komme, | ||
bleibst du die Liebste mein; | ||
das Herz in meinem Leibe | ||
gehört ja allzeit dein." |
Der Zupfgeigenhansl. Hrsg. von Hans Breuer. Leipzig: Friedrich Hofmeister 1916, S. 121f.
DVA: V 1/1690, k
Dort folgende Herkunftsangabe: "Thysius, Lautenbuch, um 1600".
Editorische Anmerkung:
Von den sechs Strophen Böhmes (Edition E) hat der "Zupfgeigenhansl" die dritte Strophe nicht übernommen.
last modified
28.11.2011 02:05