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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder Bald gras ich am Neckar Edition A: Des Knaben Wunderhorn 1808
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A. Bald gras ich am Neckar

(Des Knaben Wunderhorn 1808)


Text: Str. 1 u. 2 anonym, Str. 3–8 Auguste Pattberg (1769–1850)

Scan der Editionsvorlage
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Rheinischer Bundesring.

1. Bald gras ich am Neckar,
Bald gras ich am Rhein,
Bald hab ich ein Schätzel,
Bald bin ich allein.
 
2. Was hilft mir das Grasen
Wann die Sichel nicht schneidt,
Was hilft mir ein Schätzel,
Wenn's bei mir nicht bleibt. |[S. 16]
 
3. So soll ich dann grasen
Am Neckar am Rhein,
So werf ich mein goldiges
Ringlein hinein.
 
4. Es fliesset im Neckar,
Und fliesset im Rhein,
Soll schwimmen hinunter
Ins tiefe Meer n'ein.
 
5. Und schwimmt es das Ringlein,
So frißt es ein Fisch,
Das Fischlein soll kommen
Aufs König sein Tisch.
 
6. Der König thät fragen,
Wems Ringlein soll sein?
Da thät mein Schaz sagen,
Das Ringlein g'hört mein.
 
7. Mein Schäzlein thät springen,
Berg auf und Berg ein,
Thät mir wiedrum bringen,
Das Gold Ringlein fein.
 
8. Kannst grasen am Neckar,
Kannst grasen am Rhein,
Wirf du mir immer
Dein Ringlein hinein.


Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder gesammelt von L. A. v. Arnim und Clemens Brentano. Bd. 2. Heidelberg: Mohr und Zimmer 1808, S. 15f.
DVA: V 1/323

Dort folgende Herkunftsangabe: "Mitgetheilt von Frau von Pattberg."


Editorische Anmerkung:
Die von den Wunderhorn-Herausgebern ergänzte Überschrift ist eine "[s]atirische Anspielung auf den am 12.7.1806 unter dem Einfluß Napoleons gegründeten 'Rheinbund', durch den sich 16 deutsche Fürsten formell vom Reich lossagten" (Rölleke/Wunderhorn 1977, Bd. 9/2, S. 34). Korrigiert wurde der Druckfehler in Strophe 6/Vers 3 u. 7/3 ("thät" statt "that"); vgl. ebd., S. 33.
 
last modified 29.09.2016 11:14
 

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