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B. Sabinchen war ein Frauenzimmer
(Klavierlied 1895)
Text: anonym
Melodie: anonym; Arrangement: Wilhelm Aletter (1867–1934)
| Sabinchen! | ||
| Schaurige Drehorgel-Ballade | ||
| 1. | Sabinchen war ein Frauenzimmer, | |
| Dabei sehr tugendhaft, | ||
| Sie diente treu und redlich immer | ||
| Bei einer Dienstherrschaft. – | ||
| Da kam aus Treuenbrietzen | ||
| Ein fremder Mann daher. | ||
| :|: Der wollte gern Sabinchen besitzen, | ||
| Es war ein Schuhmacher. :|: (O Malör.) | ||
| 2. | Sein Geld that er versaufen | |
| Im Schnapse und im Bier. | ||
| :|: Da kam er zu Sabinchen gelaufen | ||
| Und wollte welches von ihr. :|: (Ja von ihr.) | ||
| 3. | Sie konnte ihm keines geben, | |
| Da stahl sie auf der Stell | ||
| :|: Bei ihrer, ihrer Dienstherrschaft | ||
| Drei silberne Blechlöffel. :|: (Blechlöffel) | ||
| 4. | Doch bald, nach vierzehn Wochen, | |
| Da kam der Diebstahl raus. | ||
| :|: Da jagte man mit Schimpf und Schande | ||
| Sabinchen aus dem Haus. :|: (O welch' Graus!) | ||
| 5. | Da sprach sie, Gottvergessner, | |
| Du rabenschwarzer Hund. | ||
| :|: Da nahm er ein Schustermesser | ||
| Und schnitt ihr ab den Schlund. :|: (So ein Hund!) | ||
| 6. | Das Blut himmelaufwärts spritzet, | |
| Sie fiel gleich um und um. | ||
| :|: Der böse Schuster aus Treuenbrietzen | ||
| Der stand um sie herum. :|: ('s ist zu dumm.) | ||
| 7. | In einem tiefen Keller | |
| Bei Wasser und bei Brot. | ||
| :|: Da hat er endlich eingestanden | ||
| Die schwere Morithot. :|: (Potz Schwerenoth.) | ||
| 8. | Und die Moral von der Geschicht: | |
| "Trau keinem Schuster nicht!" | ||
| :|: Der Krug der geht so lange zum Brunnen | ||
| Bis dass er einst zerbricht. :|: (Ja zerbricht.) | ||
Sabinchen! Schaurige Drehorgelballade im Walzertakt. Arrangiert von W. Aletter. Leipzig u. a.: Bosworth & Co. o. J. [um 1900] (Humoristica No. 108).
DVA: B 50361 (Kopie; Original: Hessische Landesbibliothek Wiesbaden)
Dort folgender Hinweis zur Ausführung: "Vers 2–8 werden nach der Melodie A–B gesungen."
Editorische Anmerkung:
Der Komponist, Pianist und Musikverleger Wilhelm Aletter (1867–1934) veröffentlichte die "schaurige" Drehorgelballade "Sabinchen!" 1895 zunächst im eigenen Verlag (vgl. Hofmeister Musikalisch-literarischer Monatsbericht über neue Musikalien, Oktober 1895, S. 433). Die Vorlage zu Aletters Arrangement ist unbekannt.
last modified
13.04.2011 01:31