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You are here: Home Lieder Prinz Eugen, der edle Ritter Edition C: Erstdruck 1818
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C. Prinz Eugen, der edle Ritter

(Erstdruck 1818)


Text und Melodie: anonym

Scan der Editionsvorlage
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1. Prinz Eugen, der edle Ritter,
wollt dem Kaiser wied'rum kriegen
Stadt und Festung Belgarad.
Er ließ schlagen einen Brukken,
daß man kunt' hinüber ruckken
mit d'r Armee wohl für die Stadt.
 
2.    Als der Brucken nun war geschlagen,
daß man kunnt mit Stuck' und Wagen
frei passir'n den Donaufluß.
Bei Semlin schlug man das Lager,
alle Türken zu verjagen,
ihn'n zum Spott und zum Verdruß. |[S. 79]
 
3.    Am 21sten August so eben,
kam ein Spion bei Sturm und Regen,
schwur's dem Prinzen, und zeigt's ihm an,
daß die Türken futragiren, so viel,
als man kunnt verspüren,
an die 300,000 Mann.
 
4.    Als Prinz Eugenius dies vernommen,
ließ er gleich zusammen kommen
sein' General und Feldmarschall.
Er thät sie recht instrugiren,
wie man soll't die Truppen führen,
und den Feind recht greifen an!
 
5.    Bei der Parole thät er befehlen,
daß man sollt' die Zwölfe zählen
bei der Uhr um Mitternacht.
Da sollt all's zu Pferd aufsitzen,
mit dem Feind zu scharmomützen,
was zum Streit nur hätte Kraft.
 
6.    Alles saß auch gleich zu Pferde,
jeder griff nach seinem Schwerdte,
ganz still rückt man aus der Schanz;
die Musketier, wie auch die Reiter,
thäten alle tapfer streiten:
es war fürwahr ein schöner Tanz.
 
7.    Ihr Konstabler auf der Schanze
spielet auf zu diesem Tanze
mit Karthaunen, groß und klein.
Mit den großen, mit den kleinen
auf die Türken, auf die Heiden,
daß sie laufen alle davon.
 
8.    Prinz Eugenius auf der Rechten,
thät als wie ein Löwe fechten,
als General und Feldmarschall.
Prinz Ludewig ritt auf und nieder:
halt't euch brav, ihr Deutschen Brüder,
greift den Feind nur herzhaft an.
 
9.    Prinz Ludewig, der mußt aufgeben
seinen Geist und junges Leben,
ward getroffen von dem Blei.
Prinz Eugen ward sehr betrübet,
weil er ihn so sehr geliebet,
ließ ihn bringen nach Peterwardein.


Deutsche Lieder für Jung und Alt. Berlin: Realschulbuchhandlung 1818, S. 78f. (Nr. 78).
DVA: V 3/2725


Editorische Anmerkung:
Der Auftakt ist in der Vorlage als Achtel- und Viertelnote notiert.
last modified 15.06.2012 09:42
 

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