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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder Kameraden, wir marschieren Edition B: Liederbuch 1981
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B. Kameraden, wir marschieren

(Liederbuch 1981)


Text und Melodie: Jürgen Riel (1906–1981)
 





Kameraden, wir marschieren

1. Kameraden, wir marschieren,
wollen fernes Land durchspüren,
wollen fremde Sterne sehn.
Kameraden, wir marschieren,
laßt die bunten Fahnen wehn.
 
2. Kameraden, unsre Speere
schleudern wir in fremde Meere,
schwimmen nach und hol'n sie ein.
Kameraden, unsre Speere
sollen Pfeil und Ziel uns sein.
 
3. Kameraden, fremde Welten wachen
nachts bei unsern Zelten,
wenn die Feuer tiefgebrannt.
Kameraden, fremde Welten
singen leis' von unserm Land.


Songs, songs, songs. Zusammengestellt von Rüdiger Reiter. Godesberg: Voggenreiter 1981, S. 25.
DVA: V 3/7091

Dort folgende Herkunftsangaben: "Wort und Weise sind von Jürgen Riel. Das Lied entstand in den zwanziger Jahren. Da der Autor als junger Staatsanwalt 1934 in die USA emigrieren mußte, war das Lied zeitweilig verboten. Voggenreiter Verlag, Bad Godesberg".


Editorische Anmerkung
Der zweite Vers dieses Lieddrucks enthält eine kleine aber bezeichnende Textabweichung gegenüber der ursprünglichen Fassung: "fernes Land" (statt: "fremdes Land"). Diese Nuance findet sich nach dem Zweiten Weltkrieg gelegentlich in Gebrauchsliederbüchern: sehr vereinzelt bereits in den 1950er Jahren, z. B.
  • Der Fährmann. Lieder der Jugend. Hrsg. vom Katholischen Jugendwerk Österreichs. Wien 1959, S. 93;
öfter dann in den 1970er Jahren:
  • Liederbuch für Schleswig–Holstein. Hrsg. vom Schleswig–Holsteinischen Heimatbund. Wolfenbüttel und Bad Godesberg [1970] unveränd. Nachdruck 1987, S. 207;
  • Wanderlieder. Grüß' euch Gott alle miteinander. Hrsg. von Rudolf Schock. Bonn-Bad Godesberg 1975, S. 17:
  • Auf Fahrt, Auf Fahrt. Eine Liedersammlung für die Teilnehmer unserer Ferienerholungs-maßnahmen. Zusammengestellt vom Ferienerholungswerk der Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Baden e. V. 6. Aufl. o. O. 1977, Nr. 37.

Die Angaben von Rüdiger Reiter, dem Herausgeber der Liedsammlung "Songs, songs, songs", zur Frühgeschichte des Liedes sind irreführend und suggerieren eine Distanz gegenüber dem "Dritten Reich", die realiter in der Geschichte dieses Liedes nicht gegeben war. Die NS-Verfolgung des Autors Jürgen Riel – der 1935 nach Prag floh, bevor er in den Jahren des Zweiten Weltkriegs in die USA emigrieren konnte – spielte für den fortwährenden Liedgebrauch im NS-Staat keine erkennbare Rolle und es gibt keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass Riels Lied jemals "verboten" gewesen ist. Ebenso wenig ist belegt, dass sein Lied bereits in den 1920er Jahren entstanden ist. Vielmehr ist nach bisherigem Kenntnisstand davon auszugehen, dass Riel sein Lied Anfang der 1930er Jahre schrieb und es dann relativ bald nach der Entstehung in der Zeitschrift "Spur" (1932) veröffentlicht hat (siehe Edition A).
 

 

 

last modified 25.04.2013 02:47
 

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