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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder Gute Nacht, ihr harten Sinnen Edition E: Liederhandschrift Baden 1769
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E. Gutte nacht ihr hartte Sinnen

(Liederhandschrift Baden 1769)


Text: Anshelm von Zigler und Kliphausen (1663–1697)
 


1. Gutte nacht ihr hartte Sinnen
gutte nacht du felsen Hertz
Soll mein Hoffnungs wachs zerrinnen
ist mein leben nur dein schertz
Ey so will ich dir bey Zeiten
Eine gutte nacht andeüten
 
2. Deamanten müssen springen
wenn sie schlechtes Bocks Bluth kühlt
und ein Tieger last sich zwingen
das er mit dem menschen spiehlt,
Hier muß Deamand und Tieger
Dich erkennen als obsieger
 
3. Stahl muß weichen goldt muss fliessen
wenn es nur die gludt beseelt, |[S. 126]
Und durch öfteres begiessen
Wird ein stein gleich ausgehölt
aber du wilst dich erweissen
mehr zu seyn als stein und Eissen
 
4. Du verachtest meine thränen
du verlachest meine Treü
ich darf niemahl fast erwähnen
wie mein geist entzündet sey
also könen selbst die zeitten
nicht dein harten sinn bestreitten
 
5. Wiedter das verhängnus leben
ist den menschen nicht erlaubt
harte eüchen wiedter streben
biß der blitz die härte raubt
darum hüthe dich oh schöne
das die ruh dich niemahl cröne
 
6. Zwar ich will dir gerne gönnen
den, dem du dich zu gedacht:
wirst du dich verbesseren können,
sag ich willig gutte nacht
doch wenn es wird dich gereüen
wirdt der Himmel mich erfreüen.


Handschriftliches Liederbuch "Weltliche Lieder / nach Belieben in dem / Register aufzusuchen / 1769" (so genannte "Rastatter Liederhandschrift"), S. 125f.
DVA: M 91 (Kopie, Original: Bibliothèque Nationale et Universitaire de Strasbourg, Ms. No. 2403)
last modified 18.07.2009 11:33
 

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