Edition F: Gebrauchsliederbuch 1844 copied.
F. Gott grüß dir Bruder Straubinger
(Gebrauchsliederbuch 1844)
Text: Carl Theodor Müller (1796–1873)
Melodie: anonym
| Des Handwerksburschen Noth. | ||
| 1. | Gott grüß dir Bruder Straubinger, | |
| freut mir, daß ich dich sehe [.] | ||
| Es ist dir ja wohl längst bekannt, | ||
| daß | ich aus N.N. gehe | [S. 326] | |
| der Meister und Frau Meisterin, | ||
| da konnt ich just nicht klagen, | ||
| doch mit die Aquadecimi | ||
| konnt ich mir nicht vertragen. | ||
| 2. | Jüngst kauft ich auf dem Jahrmarkt | |
| mich ein schwarz roth golden Bandel; | ||
| da hängt ich meine Sackuhr an, | ||
| daß sie nicht kunte fallen. | ||
| Da kam ein Studio wie ein Gaul, | ||
| als woll't er mir schier hetzen, | ||
| schlug mich die Sackuhr um das Maul, | ||
| das Band riß er in Fetzen. | ||
| 3. | Jüngst bin ich auf dem Faulenpelz | |
| mit meinem Schatz gewesen; | ||
| da nannten sie mir Knotenpelz | ||
| und ihr den flotten Besen. | ||
| Und als ich an zu tanzen fing, | ||
| da scharrten sie mit Füßen, | ||
| der Senius steckt ein Bein herfür, | ||
| daß ich hab' fallen müssen. | ||
| 4. | Jüngst ging ich auf die Promenad' | |
| mit meinem Schatz spazieren, | ||
| und als sie da so zärtlich that, | ||
| da kunnt sie mir schier rühren; | ||
| da kam ein Studio angerannt: | ||
| "Herr Geißbock woll'n's erlauben;" | ||
| riß mich das Mädel aus die Hand, | ||
| und führt es in der Lauben. | ||
Auswahl deutscher Lieder, mit ein- und mehrstimmigen Weisen. 6., vermehrte und verbesserte Aufl. Leipzig: Serig'sche Buchhandlung 1844, S. 325f. (Nr. 119).
DVA: V 3/3470
Editorische Anmerkung:
In den vorangehenden Auflagen des Liederbuchs ist "Gott grüß dir Bruder Straubinger" nicht enthalten.
last modified
29.11.2011 11:03