Edition D: Christliche Parodie 1847 copied.
D. Freiheit, die ich meine
(Christliche Parodie 1847)
Text: Christian Heinrich Zeller (1779–1860)
Mel. 182: Jesu, Gnadensonne. | ||
1. | Freiheit, die ich meine, | |
Ist kein Schattenbild, | ||
Denn mit Himmelsscheine | ||
Sie das Herz erfüllt. | ||
Freiheit, die ich meine, | ||
Ist kein Gaukelspiel, | ||
Womit man zum Scheine | ||
Toren ködern will. | ||
2. | Freiheit, die ich meine, | |
Kommt vom Zeitgeist nicht, | ||
Kommt vom Sohn alleine | ||
Und von Seinem Licht. | ||
Knechte des Verderbens | ||
Führen nicht zum Sohn, | ||
Und zur Zeit des Sterbens | ||
Müssen sie davon. | ||
3. | Wen der Sohn befreiet | |
Von des Irrtums macht, | ||
Wen der Sohn erneuet, | ||
Der wird frei gemacht. | ||
Blutend hat errungen | ||
Freiheit uns der Sohn, | ||
Der sich aufgeschwungen | ||
Auf des Vaters Thron. | ||
4. | Darum kommt zum Sohne, | |
Der erquicket euch! | ||
Ewgen Lebens Krone | ||
In des Vaters Reich, | ||
Die kann Er nur geben, | ||
Wenn Sein Geist euch treibt, | ||
Wenn ihr, wie die Reben, | ||
An dem Weinstock bleibt. |
Reichs-Lieder. Deutsches Gemeinschafts-Liederbuch. 166.–175. Tausend. Neumünster: Vereinsbuchhandlung G. Ihloff & Co. [nach 1931], S. 137 (Nr. 210).
DVA: V 3/1505
Dort folgende Herkunftsangabe: "Chr. H. Zeller".
Editorische Anmerkung:
Der Begriff "Reichs-Lieder" ist nicht national zu verstehen, sondern religiös. Das Buch ist 1892 in Deutschland zum erstenmal erschienen und lässt sich in die Erweckungsbewegung einordnen. Es wurde nachweislich mehr als dreimillionenmal gedruckt und ist noch in der Gegenwart verbreitet (Neuauflage 2007). Die hier benutzte Ausgabe geht auf die Neuauflage von 1931 zurück.
Die Melodiezuordnung verweist auf das Lied "Jesu, Gnadensonne, Süße Seelenzier". Diesem Text ist die Weise von Karl August Groos (vgl. Edition C) unterlegt, verbunden mit einem vierstimmigen Satz.
Der Text von Zeller ist älter als das Reichsliederbuch; er wurde 1847 erstmals gedruckt (vgl. hierzu: Reichssänger. Schlüssel zum deutschen Reichsliederbuch von Dr. Walter Schulz. Gotha 1930, S. 147f.).
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21.06.2012 10:46