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E. Es steht ein Baum im Odenwald
(Zupfgeigenhansl 1910)
Text: Auguste Pattberg (1769–1850)
Melodie: nach "Nicht lobenswürdig ist der Mann" von Johann Friedrich Reichardt (1752–1814), Bearbeitung von Gustav Reichardt (1797–1884)
1. | Es steht ein Baum im Odenwald, | |
der hat viel | grüne Äst', | ||
da bin ich so viel tausendmal | ||
bei meinem Schatz gewest. | ||
2. | Da sitzt ein kleiner Vogel drauf, | |
der pfeift gar wunderschön, | ||
ich und mein Feinslieb horchen auf, | ||
wenn wir mit'nander geh'n. | ||
3. | Der Vogel sitzt in seiner Ruh', | |
wohl auf dem höchsten Zweig; | ||
und schauen wir dem Vogel zu, | ||
so pfeift er allsogleich. | ||
4. | Der Vogel sitzt in seinem Nest | |
wohl auf dem grünen Baum, | ||
ach Schatz, bin ich bei dir gewest | ||
oder ist es nur ein Traum. | ||
5. | Und als ich wieder kam zu ihr, | |
verdorret war der Baum, | ||
ein and'rer Liebster stand bei ihr, | ||
jawohl es war ein Traum. | ||
6. | Der Baum, der steht im Odenwald, | |
und ich bin in der Schweiz; | ||
da liegt der Schnee so kalt, so kalt, | ||
das Herz es mir zerreißt. |
Der Zupfgeigenhansl. Hrsg. von Hans Breuer unter Mitwirkung vieler Wandervögel. 3. Aufl. 5.–7. Tausend. O. O.: Selbstverlag 1910, S. 22f.
DVA: V 1/1687
Dort folgende Herkunftsangabe: "1806."
Editorische Anmerkung:
Das Lied ist bereits in der ersten Auflage des "Zupfgeigenhansl" (1909) enthalten (S. 16f.).
last modified
18.12.2012 10:42