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B. Es steht ein Baum im Odenwald
(Wunderhorn-Vertonung 1810)
Text: Auguste Pattberg (1769–1850)
Melodie: nach "Nicht lobenswürdig ist der Mann" von Johann Friedrich Reichardt (1752–1814)
| Der Odenwald. | ||
| 1. | Es steht ein Baum im Odenwald, | |
| Der hat viel grüne Aest; | ||
| Da bin ich wohl viel tausendmal | ||
| Bey meinem Schatz gewest. | ||
| 2. | Da sitzt ein schöner Vogel drauf, | |
| Der pfeift gar wunderschön; | ||
| Ich und mein Schätzlein lauern auf, | ||
| Wann wir mitnander gehn. | | [S. 19] | |
| 3. | Der Vogel sitzt in seiner Ruh, | |
| Wohl auf dem höchsten Zweig; | ||
| Und schauen wir dem Vogel zu, | ||
| So pfeift er allsogleich. | ||
| 4. | Der Vogel sitzt in seinem Nest, | |
| Wohl auf dem grünen Baum. | ||
| Ach! Schatz bin ich bey dir gewesst, | ||
| Oder ist es nur ein Traum. | ||
| 5. | Und als ich wieder kam zu dir, | |
| Verdorret war der Baum; | ||
| Ein andrer Liebster stand bey ihr, | ||
| Ja wohl es war ein Traum. | ||
| 6. | Der Baum der steht im Odenwald, | |
| Und ich bin in der Schweiz; | ||
| Da liegt der Schnee, so kalt, so kalt, | ||
| Mein Herz es mir zerreisst. | ||
Vier und zwanzig Alte deutsche Lieder aus dem Wunderhorn mit bekannten meist älteren Weisen beym Klavier zu singen [Hrsg. von Johan Nikolas Böhl]. Heidelberg: Mohr und Zimmer 1810, S. 18f. (Nr. 9).
DVA: V 1/331
Dort folgende Angabe zur Herkunft der Melodie: "Mildheimisches Liederbuch No 374" (S. 50).
last modified
18.12.2012 09:33