Mein Deutschland, strecke die Glieder copied.
E. Es ist ein Schnitter, der heißt Tod
(Zupfgeigenhansel 1910)
Text und Melodie: anonym
1. | Es ist ein Schnitter, der heißt Tod. | |
Hat G'walt vom | großen Gott. | [S. 44] | |
Heut' wetzt er das Messer, | ||
es schneid't schon viel besser, | ||
bald wird er dreinschneiden, | ||
wir müssen's nur leiden: | ||
Hüt' dich, schön's Blümelein. | ||
2. | Was heut' noch grün und frisch dasteht, | |
wird morgen weggemäht. | ||
Die edel Narzissen, | ||
die englischen Schlüsseln, | ||
die schön' Hyazinthen, | ||
die türkischen Binden: | ||
Hüt' dich, schön's Blümelein. | ||
3. | Viel hunderttausend ungezählt, | |
was unter die Sichel fällt: | ||
Rot' Rosen, weiß' Liljen, | ||
beid' wird er austilgen, | ||
ihr Kaiserkronen, | ||
man wird euch nicht schonen: | ||
Hüt' dich, schön's Blümelein. | ||
4. | Trutz Tod! Komm' her, ich fürcht' dich nit! | |
Trutz, komm' und tu deinen Schnitt. | ||
Wann Sichel mich letzet, | ||
so werd' ich versetzet | ||
in himmlischen Garten: | ||
Darauf tu ich warten. | ||
Freu' dich, schön's Blümelein! |
Der Zupfgeigenhansl. Hrsg. von Hans Breuer unter Mitwirkung vieler Wandervögel. 3. Aufl. Leipzig: Hofmeister 1910, S. 43f.
DVA: V 1/1687
Dort folgende Herkunftsangabe: "1863" (Melodie). Die Datierung beruht auf einem Druckfehler; die Zahl muss richtig "1638" lauten.
Editorische Anmerkung:
Die letzte Note der Melodie lautet in der Vorlage fälschlicherweise "e" statt richtig "d".
last modified
15.06.2012 10:21