D. Es flog ein kleins Waldvögelein der Liebst vor die Tür
(Gebrauchsliederbuch 20. Jahrhundert)
Text und Melodie: anonym
| Es flog ein kleins Waldvögelein | ||
| 1. | Es flog ein kleins Waldvögelein | |
| der Liebsten vor die Tür, | ||
| klopft an mit seinem Schnäbelein | ||
| gar still mit aller Zier: | ||
| "Ich bin so weit geflogen | ||
| in Kummer und Sorgen groß, | ||
| doch still und ganz verborgen | ||
| der Liebsten in den Schoß." | ||
| 2. | "So grüß dich Gott im Herzen, | |
| du schön's Waldvögelein! | ||
| Vertreibst mir viel der Schmerzen, | ||
| daß du bei mir kehrst ein. | ||
| Bist du so weit geflogen | ||
| in Kummer und großer G'fahr, | ||
| dir bleib ich g'neigt und g'wogen | ||
| mit großer Liebe gar." | ||
| 3. | "Bin ich geflogen über Berg und Tal, | |
| doch mit sehr großer Müh, | ||
| und such mein Lieb ganz überall, | ||
| trag Sorg, sie sei nicht hie. | ||
| Herzlieb, bist du vorhanden, | ||
| tröst mich Waldvögelein, | ||
| in dein schneeweiße Hände | ||
| schleuß du, Herzlieb, mich ein!" | ||
Unser fröhlicher Gesell. Ein Liederbuch für alle Tage. Hrsg. von Heiner Wolf. Wolfenbüttel: Möseler Verlag, 1956, S. 371.
DVA: V 3/6505
Dort folgende Herkunftsangabe: "Weise: Aus dem 16. Jahrhundert".
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21.06.2012 12:28