B. Ein Männlein steht im Walde
(Erstdruck mit Rätsellösung 1860)
Text: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798–1874)
Melodie: anonym
1. | Ein Männlein steht im Walde | |
Ganz still und stumm, | ||
Es hat von lauter Purpur | ||
Ein Mäntlein um. | ||
Sagt, wer mag das Männlein sein, | ||
Das da steht im Wald' allein | ||
Mit dem purpurrothen Mäntelein? | ||
2. | Das Männlein steht im Walde | |
Auf Einem Bein, | ||
Und hat auf seinem Haupte | ||
Schwarz Käpplein klein. | | [S. 73] | |
Sagt, wer mag das Männlein sein, | ||
Das da steht im Wald' allein | ||
Mit dem kleinen schwarzen Käppelein? | ||
Das Männlein dort auf Einem Bein, | ||
Mit seinem rothen Mäntelein | ||
Und seinem schwarzen Käppelein, | ||
Kann nur die Hagebutte sein! |
Die vier Jahreszeiten. Vier Kinder-Gesangfeste von Hoffmann von Fallersleben. Mit zweistimmigen Volks- und anderen Weisen. Berlin: Th. Chr. Fr. Enslin (Adolph Enslin) 1860, S. 72f.
DVA: V 9/1990
Dort folgende Angabe zur Melodie: "Volksweise."
Editorische Anmerkung:
"Ein Männlein steht im Walde" ist eines von insgesamt 19 Liedern, die Hoffmann von Fallersleben in sein viertes "Kinder-Gesangfest" ("Winter") aufnahm. Ein in Versen gesprochener Dialog zwischen einem Knaben und einem Mädchen diente dem "Kinder-Gesangfest" als dramaturgische Klammer. Die Lösung des Rätselliedes vom "Männlein im Walde" ist hier dem Knaben zugeordnet.
last modified
29.03.2012 12:15