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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder Der Schneider muß nach Pankow schnell hinaus Edition B: Gesellschaftsliederbuch 1841
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B. Der Schneider muß nach Cannstadt schnell hinaus

(Gesellschaftsliederbuch 1841)


Text: anonym

Scan der Editionsvorlage
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Treue Liebe. (Parodie.)

1. Der Schneider muß nach Cannstadt schnell hinaus,
    Um dort die Zeit im Jubel zu vertreiben.
Da zieht er noch vor seiner Köchin Haus;
    Doch muß das Liebchen heut' zu Hause bleiben.
        "O weine nicht die Augen roth!
            Als wenn kein Sonntag mehr uns bliebe!
        Bleib' ich doch treu bis in den Tod
            Der Schneiderscheer' und meiner Liebe."
 
2. Und als er nun ein schön "Adieu!" gesagt,
    Hinkt er davon zum Haufen der Gesellen;
Und auf dem Weg wird's Pfeifchen angemacht,
    Doch Blitze leuchten, und die Bäche schwellen.
        "Mich schreckt es nicht, was uns bedroht,
            Wenn nur der Regen unterbliebe!
        Ich bleibe treu bis in den Tod
            Der Branntweinflasch' und meiner Liebe."
 
3. Ganz kreuzfidel rückt man in Cannstadt ein,
    Und kürzt die Zeit mit vielen tollen Streichen;
Doch schlägt man auch zuletzt mit Fäusten drein,
    Und unserm Schneider thun sie ein's verreichen.
        "O Schneiderblut, so purpurroth!
            Bei Frösner's gab es arge Hiebe!
        Jetzt glaubt mir nur, in meiner Noth
            Vergaß ich ScheereFlasch' und Liebe.["]


Universal-Liederbuch. Weltlicher Liederschatz für Deutschlands Gesangfreunde. Eine Sammlung von mehr als 1600 auserlesenen Liedern, älterer und neuerer Zeit, zur Erhöhung und Belebung geselliger Freuden, von J. J. Algier. Reutlingen: Fleischhauer & Spohn 1841, S. 160 (Nr. 285).
DVA: V 3/3371
last modified 21.04.2011 12:24
 

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