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You are here: Home Lieder Der Schneider muß nach Pankow schnell hinaus Edition A: Liedflugschrift 1820
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A. Der Schneider muß nach Pankow schnell hinaus

(Liedflugschrift 1820)


Text: anonym

Scan der Editionsvorlage
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1. Der Schneider muß nach Pankow schnell hinaus,
Um dort die Zeit mit Jubel zu vertreiben:
Da zieht er noch vor seiner Köchin Haus,
Allein die Herrschaft will, sie soll zu Hause bleiben.
     O! weine nicht die Äuglein roth.
     Als wenn uns nicht der nächste Sonntag bliebe!
     |: Bleib' ich doch treu bis in den Tod
     Der Schneiderkunst und meiner Liebe :|
 
2. Und als er so ein schön Adieu gesagt,
Hinkt er zum Haufen der Gesellen.
Bei Wettberg's schon wird's Pfeifchen angemacht,
Und alle Schneider fangen an zu grölen.
     Mich schreckt es nicht, was uns bedroht,
     Und wenn ich auch in Thränen stecken bliebe!
     |: Bleib' ich doch treu bis in den Tod
     Der Branntweinpull' und meiner Liebe :|
 
3. Ganz kreuzfidel rückt man ins Dörfchen ein
Und kürzt die Zeit mit tollen Streichen, –
Doch endlich schlägt man auch mit Fäusten drein,
Und unserm Schneider thut man Eins verreichen.
     O! Schneiderblut, du fließt so purpurroth. –
     Bei Hartwich's gab's doch niederträcht'ge Hiebe. –
     |: Jetzt glaubt es mir, bei dieser Noth
     Vergaß der Schneider seine Liebe :|


Vier ganz Neue Lieder. Das Erste: Der Schneider muß nach Pankow schnell. Das Zweite: Kloster-Lied. Geh, Schwester, nach der Pforte zu […]. Berlin: Zürngiblsche Buchdruckerei (Nr. 192) o. J. [1820]; zit. nach Hermann Kügler: Fliegen- und Mottenfest in Berlin. (Mit einem neu aufgefundenen Volkslied bei E.T.A. Hoffmann.) In: Zeitschrift für Volkskunde 39 (1930), S. 158.
DVA: VZ 1170


Editorische Anmerkung:
Kügler bemerkt, er habe die Liedflugschrift mit "Der Schneider muß nach Pankow" in einem "Sammelbande von Liedern" gefunden, "den mir der ehemalige Verlagsbuchhändler Herr Ernst Frensdorff gütig einmal lieh […]. Nach der Eintragung eines früheren Besitzers, A. Schultze, stammt der Oktavband aus dem Jahre 1820; er enthält zumeist Lieddrucke aus der Druckerei Zürngibl in Berlin" (a. a. O., S. 157). Der Verbleib dieses Sammelbandes ist unbekannt. Kügler gibt in seinem Beitrag die bibliographischen Angaben dreier weiterer Druckbelege dieses Liedes (und vermerkt zugleich alle dort feststellbaren Textabweichungen):
  • Alles durch einander. Eine Sammlung komischer Briefe, Parodien, Zeitungsannoncen, Räthseln und Späßen aller Art. Erstes Bändchen. Berlin: Verlag von Gebrüder Gropius 1830, S. 88f.;
  • Dass. Drittes Bändchen, drittes Heft. Berlin: Verlag von George Gropius 1837, S. 26f.
  • Z. Funk (d. i. Carl Friedrich Kunz): Das Buch deutscher Parodien und Travestien. Zweiter Cyklus. Erlangen: Palmsche Verlagsbuchhandlung 1841, S. 59f. ("Hier wird Körner als der Parodierte genannt").
last modified 21.04.2011 01:34
 

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