Editionskonzept
Ausgangspunkt der neuen Edition sind einzelne Lieder (Liedtypen). Anders als bei der Balladen-Edition des Deutschen Volksliedarchivs steht hier nicht eine bestimmte Lied-Gattung im Vordergrund, sondern das berücksichtigte Liedrepertoire beruht auf inhaltlichen und thematischen Überlegungen. Dem Repertoire liegt ein erweitertes Liedverständnis zugrunde, das nicht nur traditionelle "Volkslieder" umfasst, sondern die gesamte Breite des deutschsprachigen Popularliedes in seinen unterschiedlichsten Facetten.
Nähere Informationen zum Editionskonzept enthalten die Editionsrichtlinien.
Die neue Liededition wird als "work-in-progress" erstellt und erscheint als Internet-Publikation. Nachträge, Ergänzungen und Berichtigungen können daher jederzeit eingearbeitet werden. Zudem besteht die Absicht, zu einem späteren Zeitpunkt Teile der Liededition auch gedruckt herauszugeben.
Die Veröffentlichung der Liededition im Internet hat für die Nutzer nicht nur den Vorzug eines leichten, direkten und kostenlosen Zugangs zum gesuchten Wissen. Vielmehr bietet sie durch die Digitalisierung der Liedtexte die Möglichkeit, über eine Volltext-Recherche auch dann ein Lied zu finden, wenn lediglich ein Textfragment bekannt ist (und nicht nur Textanfang, Liedtitel oder Autor). Zudem ermöglicht die Volltext-Recherche ein gezieltes Abfragen von einzelnen Stichwörtern und somit auch motivgeschichtliche Untersuchungen.
Neben den Forschungs- und Editionsprojekten stellen die Recherchen zu den an unser Institut gerichteten Anfragen einen weiteren Fundus für die Lied-Edition dar: Hiervon sollen besonders wichtige bzw. interessante oder besonders häufig angefragte Lieder für das neue Liederlexikon berücksichtigt werden. Wesentlich ist hierbei der Aspekt einer dezidierten Zielgruppen-Orientierung der neuen Edition: nämlich die explizite Berücksichtigung des Wissensbedürfnisses der Nutzer und Interessenten. Denn Anfragen signalisieren stets, dass es ein konkretes Interesse an näheren Informationen zu dem betreffenden Lied gibt.
Als Autoren für dieses Lexikon sind neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ZPKM auch Wissenschaftler und Liedforscher von außerhalb eingeladen, an dieser Liededition mitzuarbeiten und diese mit ihren Kenntnissen zu bereichern. Dies gilt insbesondere für solche Lieder, deren Geschichte unabhängig von unserem Editionsvorhaben bereits umfassend recherchiert wurde. Die Einarbeitung solcher Forschungsergebnisse ist für das Historisch-kritische Liederlexikon von elementarem Interesse.