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You are here: Home Lieder Zu Lauterbach hab' i mein Strumpf verlorn Edition J: Schwäbisches Liederbuch 1989
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J. In Lauterbach hau i mein Strumpf verlorn

(Schwäbisches Liederbuch 1989)


Text und Melodie: anonym

Scan der Editionsvorlage
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In Lauterbach

1. In Lauterbach hau i mein Strumpf verlorn,
ohne Strumpf gang i net hoam.
Gang i halt wieder nach Lauterbach,
kauf mr an Strumpf zu meim oan.
 
2. Bin meiner Lebtag nit traurig gwest,
allweil a lustiger Bua,
hau meiner Lebtag schöne Mädla ghabt,
kloana und großa grad gnua.
 
3. Mädel, was hat dir der Baurabua,
Mädel, was hat der dir dao?
Führt mi der Spitzbua in Garta nauf,
loint mi an Zwetschgabaum na.
 
4. A Mensch und a Weib, des duat mir guat,
zwoa habet net Platz in meim Bett,
Kinder, die krieg i von oaner gnuag,
wenn i no was dazu hätt.
 
5. I und mei Rösel, wir hausa guat,
wir verhausat schier älles im Bett,
Mädel und Buaba, die haba wir gnuag,
wenn i no was dazu hätt.


Schwäbisches Liederbuch. 125 alte und neue Lieder aus dem schwäbischen Kulturraum […]. Gesammelt, bearbeitet und hrsg. von Hans-Peter Banholzer, Harald Hepfer und Klaus Wolf. Mainz/Stuttgart: Schott/Klett 1989, S. 115.
DVA: V 3/7484

Dort folgende Herkunftsangabe: "Text: aus Ottmarsheim bei Marbach am Neckar, Melodie: aus Schwaben."


Editorische Anmerkung:

Dass das Lied hier dem "schwäbischen Kulturraum" zugeordnet wird, ist vor dem Hintergrund seiner zahlreichen regionalen und lokalen Verortungen (vgl. Kommentar, Abschnitt IV) als Vereinnahmung anzusehen. Eine variante Textfassung dieses angeblich schwäbischen Liedes lässt sich bereits 1831 in einer Flugschrift nachweisen (dort mit noch einigen weiteren Strophen). Rezeptionsgeschichtlich spielt diese Version des Lauterbacher Strumpfliedes allerdings eine nur untergeordnete Rolle:

Lautabach.

Z'Lautabach hab i mein Strumpf verlorn,
Ohne Strumpf geh i nöt hoam;
Geh i halt wieder nach Lautabach,
Such mir an Strumpf zu den oan.

Z'Lautabach hab i mei Herz verlorn,
Ohne Herz kann i nöt leben;
Geh i halt wieder nach Lautabach,
Sag da Bua soll ma's seine gebn.

Z'Lautabach hab i gar nix verlorn;
Herz und Strumpf habm's ma g'stohln;
Jetzt geh i halt wieder nach Lautabach,
Will ma den Spitzbuam gen holn.

Z'Lautabach wer'n die Spitzbuam g'hängt,
Sagt der Verwalter und i,
Jetzt geh i halt wieder nach Lautabach,
Und häng den Spitzbuam an mi. |

Sitzt a schöns Vögerl am Tannabaum,
Thuat nix als singa und schreyn,
Was muaß wohl dös für a Vögerl seyn?
Dös muaß a Nachtigall seyn.

A na Bua, dös is koa Nachtigall,
A na Bua, dös sollst nöt glaubn,
D'Nachtigall sitzt auf koan Tannabaum,
Sie sitzt auf der Haselnußstaudn.

Bin meiner Lebtag nöt traurig g'weßt,
Allweil a lustiger Bua,
Hab meina Lebtag schöne Mädln g'habt,
Kloane und große grad gnua.

Mädl, was hat dir der Bauernbua,
Mädl, was hat er dir tho?
Führt mi der Spitzbua in Garten naus,
Loat mi an Zwetschgenbaum no.

A Mensch und a Weib, dös thuat nöt guat,
Zwoa habm nöt Platz in mein Bett,
Kinder, die krieg i von oaner gnua;
Wenn i nur was dazu hätt. |

I und mei Rösel, wir hausen guat,
Wir verhausen schier alles im Bett,
Mädl und Buama die ham wir grad gnua;
Wenn i nur was dazua hätt.

Vier schöne neue Lieder. || Das Erste. || Lautabach. || Z'Lautabach hab i mein Strumpf verlorn, etc. || Das Zweyte. || Bey Männern, welche Liebe fühlen, || Fehlt auch ein gutes Herze nicht; etc. || Das Dritte. || Der klagende Ehemann. || Mei Wie is ma g'storbn, is ma weiter || drum load, etc. || Das Vierte. || Die Erinnerung. || Dein gedenk ich, sinkt die Abendröthe, etc. || Gedruckt im Jahre 1831.
DVA: V 1/1139, Bl 37
last modified 14.02.2011 03:02
 

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