Edition G: Liederbuch 1921 copied.
G. War wohl je ein Mensch so frech
(Liederbuch 1921)
Text: anonym
Mel.: Als die Römer frech geworden. | ||
1. | War wohl je ein Mensch so frech, simserim usw. | |
Als der Bürgermeister Tschech; simserim usw. | ||
Denn er traf fast auf ein Haar, täterätätätä | ||
Unser teures Königspaar! täterätätätä | ||
Ja er traf die Landesmutter vau vau vau usw. | ||
Durch den Rock ins Unterfutter Schneddereng teng usw.| | [S. 272] | |
2. | Kaum die Uhr war noch halb acht | |
Wo kein Mensch was böses dacht, | ||
Kommt ein Mann im langen Mantel | ||
Durch das Schloßportal gewandelt | ||
Das war Tschech, der Hochverräter | ||
Königsmörder, Attentäter, | ||
3. | Denn es hat der Bösewicht | |
Unsern Gott im Herzen nicht, | ||
Pocken hat er im Gesicht, | ||
Sonsten sah man Böses nicht. | ||
Friedrich Wilhelm kam heraus | ||
Sah noch ganz ver – schlafen aus. | ||
4. | Tschech zieht ein Pistol hervor, | |
Knallt dem König eins vors Ohr, | ||
Doch es packt ihn der Gendarm | ||
An den frevelhaften Arm | ||
Und verkeilt den Wüterich | ||
Auf der Stelle fürchterlich. | ||
5. | Als der König ihn erblickt | |
Von Gendarmen rings umstrickt | ||
Zeigt er plötzlich viel Courage | ||
Und spricht schnell zur Equipage | ||
Auf dem Schloßplatz halt man still | ||
Weil das Volk mich sehen will. |
Der Wanderfreund. Fritz Ulrich's gesammelte Handwerker-, Wander- und Arbeiterlieder. Herausgegeben und Verlag von Fritz Ulrich, Altona-Hamburg, o. J. [1921], S. 271f. (Nr. 283).
DVA: V 3/5597
Editorische Anmerkung:
Dies ist die erste nachweisbare Quelle dafür, dass dem Tschech-Lied die Melodie von "Als die Römer frech geworden" zugeordnet wird; siehe dazu ausführlichen Kommentar (John 2009).
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31.08.2011 01:56