Abb. 1: Karikatur 1848 copied.
A. Von Anno vierunddreissig an
(Ukraine 1927)
Text: anonym
Scan der Editionsvorlage
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| Bruchstück. | ||
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| 1. | Von Anno vierunddreissig an | |
| Bis achtunddreissig sah ich's an | ||
| Mit einer Wehmut früh und spät, | ||
| Was da Tränen ich da ausgesät. | ||
| 2. | Das weiss der Herr und ich allein, | |
| Wie ich auf Berge Tal und Stein, | ||
| Wo jetzo Zelt und Häuser stehn, | ||
| Für dieses Volk hab müssen stehn. | ||
| 3. | Bis dass es einmal so geschah | |
| Bis Bruder Böhnisch und Bruder Stach | ||
| Besuchten auf der Kolonie | ||
| Und ich blieb ganz alleine hie. | ||
| 4. | Da kam auf einmal unvermuth | |
| Ein Haufen Volk nach Neuherrnhuth, | ||
| Die fragt ich: "Wollt ihr Worten hörn?" | ||
| Sie sagten: "O ja, herzlich gern!" | ||
| 5. | Ich las ihn'n denn blutgen Schweiss | |
| Da wurde Kajarnaks Herze heiss. | ||
| Er sagte: "Ach, was mach ich doch, | ||
| Dass ich auch werde selig noch!" | ||
Aufgezeichnet in der Kolonie Friedenfeld, Kreis Saporoschje (Ukraine) im Jahr 1927 durch Alfred Ström; Gewährsperson: D. Krutsch.
DVA: DVL – M 44, Nr. 1
IRLI Handschr. Abt.: Fond 104 – 12 – 103, Veröffentlichung mit Genehmigung von IRLI RAN, Sankt-Petersburg.
last modified
16.09.2013 12:49