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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder Verehrter Herr und König Edition A: Georg Weerth um 1844/45
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A. Verehrter Herr und König

(Georg Weerth um 1844/45)


Text: Georg Weerth (1822–1856)

Scan der Editionsvorlage
 1

Das Hungerlied

1. Verehrter Herr und König,
Weißt Du die schlimme Geschicht'?
Am Montag aßen wir wenig
Und am Dienstag aßen wir nicht.
 
2. Und am Mittwoch mußten wir darben,
Und am Donnerstag litten wir Noth;
Und ach, am Freitag starben
Wir fast den Hungertod!
 
3. Drum laß am Samstag backen
Das Brod, fein säuberlich;
Sonst werden wir Sonntags packen
Und fressen, o König, Dich!


Georg Weerth: Gedichtzyklus "Die Not" (1844/45), Nr. XI.; Autograph im International Institute of Social History, Amsterdam: Georg Weerth-Archiv, Manuskript Nr. 29, "Gedichte", c. 1841–1846, S. 14.
DVA: M 320


Editorische Anmerkung:
Das "Hungerlied" ist das letzte Gedicht innerhalb des elfteiligen Zyklus "Die Not", der in den Jahren 1844/45 entstanden ist. Dieser Gedichtzyklus wurde zu Lebzeiten Weerths nicht publiziert. Er ist in der handschriftlichen Reinschrift "Gedichte von Georg Weerth" (1846) enthalten. Eine Postkarte mit dem Autograph von Weerths "Hungerlied" aus dem Amsterdamer Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis kam bei "Journal" (Utrecht) heraus (s. DVA: LP 1691).
Teile des Zyklus "Die Not" erschienen 1845 in der Zeitschrift "Gesellschaftsspiegel" und 1847 in der von Herrmann Püttmann herausgegebenen Anthologie "Album" unter dem Titel "Lieder aus Lancashire"; dazu Fumio Takaki: Zu den "Liedern aus Lancashire". In: Georg Weerth (1822–1856). Referate des I. Internationalen Georg-Weerth-Colloquiums 1992. Hrsg. Michael Vogt. Bielefeld 1993, S. 73–84.
Das "Hungerlied" blieb seinerzeit jedoch unpubliziert und wurde erst 1952 gedruckt (s. Edition B).
last modified 31.05.2010 11:45
 

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