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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder Unser liebe Fraue vom kalten Brunnen Edition C: Textkompilation 1928
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C. Unser liebe Fraue vom kalten Bronnen

(Textkompilation 1928)


Text: Friedrich van Hoffs (1843–1919), 2. u. 3. Strophe;
Text: Emil Prinz von Schönaich-Carolath (1852–1908), 4. u. 5. Strophe

Scan der Editionsvorlage
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1.Unser liebe Fraue vom kalten Bronnen,
bescher' uns armen Landsknecht ein warme Sonnen,
daß wir nit erfrieren!
Wohl in des Wirtes Haus
ziehn wir mit vollem Säckel
und leerem wieder naus.
Und die Trommel, die Trommel lerman, lerman, lerman,
heiridi, ridi, raudi, frisch Landsknecht voran.
 
2. Unser liebe Fraue vom kalten Bronnen,
bescher' uns armen Landsknecht ein warme Sonnen,
daß wir nit erfrieren,
ziehen wir den Pauersmann
das wüllen Hemd vom Leibe,
das steht ihm übel an.
Und die Trommel usw.
 
3. Unser liebe Fraue vom kalten Bronnen,
bescher' uns armen Landsknecht ein warme Sonnen,
daß wir endlich finden
von aller Arbeit Ruh!
Der Teufel hol' das Saufen,
das Raufen auch dazu!
Und die Trommel usw.
 
4. Der Trommler schlägt Parade,
die seiden Fahnen wehn.
Jetzt heißt's auf Glück und Gnade
ins Feld spazieren gehen.
Das Korn reift auf den Feldern,
es schnappt der Hecht im Strom,
der Wind weht heiß durch Geldern
hinan den Berg op Zom.
Und die Trommel usw.
 
5. Wir schlucken Staub beim Wandern,
der Säckel hängt uns hohl –
der Kaiser schluckt ganz Flandern,
bekomm's ihm ewig wohl!
Er denkt beim Länderschmause
wie er die Welt erwürb'. –
Mir wohnt ein Lieb zu Hause,
das weinte, wenn ich stürb'.
Und die Trommel usw.


Unser Lied. Jungdeutsches Liederbuch. Berlin: Jungdeutscher Verlag Artur Mahraun 1928, S. 55.
DVA: V 3/5750

Dort folgende Herkunftsangaben: zum Text: "Landsknechtlied des 16. Jahrhunderts. Vers 1 von Georg Forster, 1556, Vers 2 u. 3 Verfasser unbekannt, Vers 4 u. 5 Prinz Schönaich-Carolath"; zur Melodie: "Weise des 16. Jahrhunderts".


Editorische Anmerkung:
Als Vorlage der Zusammenstellung dienten aus Emil Prinz von Schönaich-Carolaths Gedicht "Der säumige Landsknecht" die Strophen 4 und 5 sowie 1 und 2. Sein Text wurde erstmals in Schönaichs Band "Gedichte" (Leipzig: G. J. Göschen'sche Verlagshandlung 1903), S. 173f. veröffentlicht. Die Verwendung dieser Strophen von Schönaich-Carolath in dem Lied "Unser liebe Fraue" kamen vermutlich über Schulliederbücher in Gebrauch: Beispielsweise findet sich in "Frisch gesungen. Ausgabe A, II. Teil. Chorbuch für höhere Knabenschulen", hg. von Hans Heinrichs und Ernst Pfusch (Hannover: Verlag von Carl Meyer 1913, S. 88-90 Nr. 57), eine Fassung, welche die älteste (erste) Strophe mit diesen zwei aus dem Schönaich-Gedicht zusammengestellten Strophen kombiniert.

last modified 21.06.2012 12:07
 

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