Mein schönes Innsbruck am grünen Inn
Dieses volkstümliche Lied von Hugo Morawetz (1883–1977) ist in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre auf einen Text von Adolf Denk entstanden und ist bis heute eines der bekannteren Innsbruck-Lieder.
I. Unter dem folkloristischen Gewand des sentimentalen Innsbrucker Heimatliedes verbarg sich ursprünglich eine pointiert politische Botschaft, die in der dritten Strophe deutlich zum Ausdruck kommt (Edition A). Hier artikuliert sich aus österreichischer Sicht die Empörung über den Verlust Südtirols an Italien (nach dem Ersten Weltkrieg), wobei der Ruf nach einer Wiederherstellung des alten status quo mit entsprechend nationalem Pathos einherging. Diese Strophe wurde in der jüngeren Liedgeschichte meist weggelassen.
II. Um 1928 ist das Lied erstmals als Notendruck verlegt worden und erschien bereits 1931 auch auf Schellackplatte (Geschwister Buchberger mit Salonkapelle Anton Stedry). Durch solche regional bekannten Interpreten und weitere Tonaufnahmen im Bereich der kommerziellen Volksmusik hat sich das Lied als eines der prominenten Innsbruck-Lieder durchgesetzt (Edition B) und erfreut sich im volkstümlichen Bereich bis in die Gegenwart einer gewissen Beliebtheit.
ECKHARD JOHN
(August 2004)
Quellenübersicht
- Ungedruckte Quellen: kaum Aufzeichnungen aus mündlicher Überlieferung
- Gedruckte Quellen: einzelne Notendrucke, sehr selten in Gebrauchsliederbüchern, kaum sonstige Rezeptionsbelege
- Bild-Quellen: gelegentlich auf Liedpostkarten
- Tondokumente: selten auf Tonträgern
Zitiervorschlag
Eckhard John: Mein schönes Innsbruck am grünen Inn (2004). In: Populäre und traditionelle Lieder. Historisch-kritisches Liederlexikon. URL: <http://www.liederlexikon.de/lieder/mein_schoenes_innsbruck/>.
© Deutsches Volksliedarchiv