D. Es war ein Studio in Jene
(Parodie: Trinklied 1861)
Text: anonym
| Der Studio von Jena. | ||
Mel. Es war ein König in Thule etc. (III. Abth. Nr. 43) | ||
| 1. | Es war ein Studio in Jene | |
| besoffen Tag und Nacht, | ||
| dem sterbend seine Lene | ||
| ein großes Glas vermacht. | ||
| 2. | Es ging ihm nichts darüber, | |
| er liebte es wie toll; | ||
| die Augen gingen ihm über, | ||
| versteht sich, war es voll! | ||
| 3. | Und als er kam zu sterben, | |
| zählt er der Spieße Rest, | ||
| es sollten seine Erben | ||
| nur finden das leere Nest. | ||
| 4. | Er saß im dunklen Keller, | |
| um ihn der Zecher Schaar, | ||
| und soff, bis daß kein Heller | ||
| bei ihm zu finden war. | ||
| 5. | Da saß der alte Zecher, | |
| trank Ziegenhainer Naß, | ||
| und warf den leeren Becher | ||
| in das geleerte Faß. | ||
| 6. | Er sah ihn fliegen, | |
| splittern in Scherben rings umher, | ||
| trank dann noch einen Bittern, | ||
| dann nie einen Tropfen mehr. | ||
Allgemeines deutsches Commersbuch. Unter musikalischer Redaction von Friedrich Silcher und Friedrich Erk. 12. Aufl. Lahr 1861, S. 449 (Nr. 77).
DVA: V 6/1010
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27.08.2012 10:44