Edition B: Mündliche Überlieferung Franken vor 1855 copied.
B. Auf Trauren kommt auch Freud'
(Mündliche Überlieferung Franken vor 1855)
B 1. Auf Trauren kommt auch Freud'
Text und Melodie: anonym
| Auf Regen folgt Sonnenschein. | ||
| 1. | Auf Trauren kommt auch Freud', | |
| Das tröst't mich allezeit. | ||
| Weiß ich mir ein wackres Mägdelein, | ||
| So schön als wie ein Röselein; | ||
| Die mir, die mir, die mir mein Herz erfreut. | ||
| 2. | Sie hat ein goldgelb's Haar, | |
| Dazu zwei Aeug'lein klar; | ||
| Hat sie mit ihrem Rosenmund, | ||
| Aus lauter Lieb' mein Herz verwund't; | ||
| Es brennt, es brennt, es brennt wie Feuer gar. | ||
| 3. | Zwei Brüstlein hat sie stolz, | |
| Und lauter Tugend voll; | ||
| Und wann sie über die Gassen will, | ||
| Geht sie gar hurtlig, fein und still, | ||
| Geht sie, geht sie, geht sie gar züchtenvoll. | ||
| 4. | Schreibt mir's ein Briefelein, | |
| Soll ihr beständig seyn; | ||
| Wann es des Himmels Wille ist, | ||
| Und daß sie's meiner nicht vergißt, | ||
| Werd' ich's, werd' ich's, werd' ich's bald bei ihr seyn. | ||
| 5. | Mein eigen muß sie seyn, | |
| Kein Andern mehr als mein! | ||
| So leben wir's in lauter Freud', | ||
| Bis uns der Tod auseinander scheid't; | ||
| Adje, fein's Schätzelein! | ||
Fränkische Volkslieder mit ihren zweistimmigen Weisen, wie sie vom Volke gesungen werden, aus dem Munde des Volkes selbst gesammelt und hrsg. von Franz Wilhelm Freiherrn von Ditfurth. Zweiter Theil: Weltliche Lieder. Leipzig: Breitkopf und Härtel 1855, S. 96 (Nr. 122).
DVA: V 1/2490
Dort folgende Herkunftsangabe: "Neustadt an der Aisch." Am Liedende der Hinweis "Vergleiche das folgende Lied" (s. u. B 2).
B 2. Die Lieb' die bringt viel Freud'
Text und Melodie: anonym
| Liebesfreude. | ||
| | ||
| Vorige Weise. | ||
| | ||
| 1. | Die Lieb' die bringt viel Freud', | |
| Das wissen alle Leut'. | ||
| Ich hab' ein schönes Mägdelein, | ||
| So herzig und so fromm und fein, | ||
| Die mir's mein Herz erfreut. | ||
| 2. | Sie hat ein kohlschwarz Haar, | |
| Dazu zwei Aeuglein klar; | ||
| Ihr rother Mund, ihr schöner Mund | ||
| Hat mir mein Herz im Leib verwund't, | ||
| Es brennet ganz und gar. | ||
| 3. | Ein Brieflein schrieb sie mir, | |
| Sie wollt' treu bleiben mir; | ||
| Dabei schickt sie ein Sträußelein | ||
| Von Veilchen und Vergißnichtmein, | ||
| Das schickt, das schickt sie mir. | ||
| 4. | Nimm hin zum Liebespfand | |
| Dies Sträußlein, das ich band, | ||
| Die zarte Blum' Vergißmeinnicht | ||
| Ruft laut: wie kränkt der Abschied mich, | ||
| Aber ach! das Schicksal ruft. | ||
| 5. | Dies bescheidne Veilchen spricht: | |
| Leb' wohl, vergiß mein nicht! | ||
| Ich rief ja mit verwund'tem Herzen, | ||
| Mit bittervollem Leid und Schmerzen: | ||
| Leb' wohl, vergiß mein nicht! | ||
| 6. | Das zarte Mägdelein | |
| Das soll mein eigen seyn! | ||
| So lebe wohl in Freud' und Leid, | ||
| Bis uns der Tod von einander scheid't, | ||
| Bis uns der Tod hier scheid't. | ||
Ebd., S. 96 (Nr. 123).
Dort folgende Herkunftsangabe: "Baunachgrund." Am Liedende der Hinweis: "Vergleiche das vorherige Lied" (s. o. B 1).
last modified
22.05.2013 11:45