C. All mein Gedanken, die ich hab
(Männerchor 1906)
Text und Melodie: anonym
Abschied | ||
Aus dem 15. Jahrhundert | ||
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1. | All mein Gedanken, die ich hab, die sind bei dir. | |
Du auserwählter, einger Trost, bleib stet bei mir! | ||
Du, du, du sollst an mich gedenken; | ||
hätt ich aller Wünsch Gewalt, | ||
von dir wollt ich nicht wanken. | ||
2. | Du auserwählter, einger Trost, gedenk daran! | |
Mein Leib und Gut das sollst du ganz zu eigen han. | ||
Dein, dein, dein will ich allzeit bleiben; | ||
du gibst Freud und hohen Mut | ||
und kannst mir Leid vertreiben. | ||
3. | Die Allerliebst und Minniglich die ist so zart, | |
und ihresgleich in allen Reich findt man wohl hart; | ||
bei ihr, bei ihr ist kein Verlangen. | ||
Nun ich von ihr scheiden soll | ||
da hält sie mich umfangen. |
Volksliederbuch für Männerchor. Hrsg. auf Veranlassung Seiner Majestät des Deutschen Kaisers Wilhelm II. Partitur Bd. 2. Leipzig: Peters [1906], S. 196 (Nr. 378).
DVA: V 3/5421-2
Dort folgende Herkunftsangabe: "Aus dem Locheimer Liederbuche 1452, bearbeitet von Adolf Kirchl."
Editorische Anmerkung:
In einer Anmerkung des "Volksliederbuchs für Männerchor" heißt es ergänzend: "Eine der innigsten Melodien, die uns aus alter Zeit überliefert sind" (S. 754).
last modified
19.03.2012 12:21