B. Ade zu guter Nacht
(Gesellschaftsliederbuch 1843)
Text und Melodie: anonym
Textbearbeitung und musikalischer Satz: Gottfried Wilhelm Fink (1783–1846)
Ade, zu guter Nacht. | ||
1. | Ade, zu guter Nacht! | |
Jetzt ist der Schluß gemacht, | ||
jetzt muß ich wandern! | ||
Im Sommer wächst der Klee, | ||
im Winter schneit's den Schnee, | ||
du liebst ein'n Andern. | ||
2. | Es trauern Berg und Thal, | |
Da ich schon tausend Mal | ||
Bin drüber gangen. | ||
Das hat dein' Schönheit g'macht, | ||
Hat mich zum Lieben g'bracht | ||
Mit großem Verlangen. | ||
3. | Die Mädchen in der Welt | |
Sind falscher als das Geld | ||
Mit ihrem Lieben. | ||
Ich dacht', ich hätt' was Recht's, | ||
Derweile war's was Schlecht's, | ||
Das mich vertrieben. | ||
4. | Verlangen thut nicht gut; | |
Wohl dem, der's kriegen thut, | ||
Und hält's auch feste. | ||
Und wer grad' nichts erhält, | ||
Der geht in d'weite Welt, | ||
Das ist das Beste. | ||
5. | Schaut frisch Eins hin und her, | |
So kommt's von ungefähr | ||
Wohl auch nach Flandern. | ||
In Flandern g'fallt mir's wohl. | ||
Wer treu verbleiben soll, | ||
Könnt' nicht mehr wandern. |
Musikalischer Hausschatz der Deutschen. Eine Sammlung von 1000 Liedern und Gesängen mit Singweisen und Klavierbegleitung. Gesammelt und hrsg. von G. W. Fink. Leipzig: Mayer und Wigand 1843, S. 469 (Nr. 732).
DVA: V 1/3550
Dort folgende Angabe: "Nach dem Anfange eines alten Volksliedes von G. W. Fink".
Editorische Anmerkung:
Aus Finks Feder stammen der zweite Teil der dritten Strophe sowie die Strophen 4 und 5. In Erk/Böhmes "Deutschem Liederhort" (Bd. 2, Leipzig 1894) wird Finks Liedfassung als "unnütze Umdichtung" bezeichnet (S. 573).
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29.11.2011 11:38