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You are here: Home Lieder Es ist ein Schnitter, heißt der Tod Edition A: Flugschrift 1638
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A. ES ist ein Schnitter heißt der Todt

(Flugschrift 1638)


Text und Musik: anonym

Scan der Editionsvorlage
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1. ES ist ein Schnitter heißt der Tod
Hat gwalt vom grossen GOtt
   Heut wetzt er das Messer
   Es geht schon vil besser
      Bald wirdt er drein schneiden
      Wir müssens nur leiden
         Hiet dich schöns Blümelein.
 
2. Was jetzt noch grün vnd frisch da steht
Wirdt morgens wegk gemeht
   Rodt Rosen weiß Gilgen
   Beyd pflegt er außtilgen
      Vnd Jhr Kayser Cronen
      Man wirdt eur nit schonen
         Hiet dich etc.
 
3. Vil Tausendt ist das ohngezehlt
Da vnder die Sichel hinfelt
   Die Edle Narcissel
   Die Englische Schlissel
      Die schöne Hiacinth
      Die Türckische Bindt
         Hiet dich etc.
 
4. Auß Seiden ist der Fingerhuet
Auß Samet das Wohlgemuet | [o. S.]
   Noch ist er so blind
   Nimbt was er nur findt
      Kein Samet kein Seiden
      Mag jhne vermeiden
         Hiet dich etc.
 
5. Das Himmelfarbe Ehrenpreiß
Die Dulipan gelb vnd weiß
   Die silberne Gloggen
   Die guldine Flocken
      Sinckt alles zur Erden
      Was wirdt nur drauß werden
         Hiet dich /etc.
 
6. So vil Maßlieb vnd Rosenmarin
Schwelckt vnder der Sichel dahin
   Vergisse mein nit
   Du must auch nur mit
      Vnd du Tausendt schön
      Man laßt dich nit stehn
         Hiet dich etc.
 
7. Jhr gspreggite Morgen Röselein
Jhr Papplen groß und klein
   Jhr stolze Schwerdt Lilgen
   Jhr krause Basilgen
      Jhr zarte Violen
      Man wird euch baldt holen
         Hiet dich etc. |[o. S.]
 
8. Der bluetroth Türckisch Wassertost
Der schneeweiß Augentrost
   Der Hertzenbetrieber
   Je länger je lieber
      Nur auch mit hinunder
      Man machts da keim bsonder.
         Hiet dich etc.
 
9. Der ausserlesne Mayerrahn
Das Zornige rühr mich nit an
   Laßt euch nit verführen
   Ja wol nit anrühren
      Es gilt da kein bochen
      Heut werdt jhr abbrochen
         Hiet dich etc.
 
10. Du Nägelein mein Edler Schatz
Findst auch beym Schnitter kein blatz
   Jch gnieß dein nit mehr
   Jetzt kompt er daher
      Bald wirstu verblaichen
      All Schöne muß weichen
         Hiet dich etc.
 
11. Du Himmelblawes Bittersies
Vnd jhr Tollhanenfieß
   Jhr hüpsche Lauendel
   Jhr auffgerechte Händel |[o. S.]
      Es hilfft da kein bitten
      Heut werdt jhr abgschnitten
         Hiet dich etc.
 
12. Vnd du O schnödes Tag vnd Nacht
Der Namen ist nit wol erdacht
   Man laßt dich nit stehn
   Biß d[']Sternen auffgehn
      Ehe der Tag verschlüssen
      Wirstu außgerissen
         Hiet dich etc.
 
13. Man schetzt dich nit O Sonnen Taw
Man förcht dich nit O Beeren Klaw
   Jhr frembde Gichtrosen
   Jhr gfülte Zeitlosen
      Jhr Sternnägelein
      Muß alles an Reyen
         Hiet dich / etc.
 
14. Er macht so gar kein Vnderschid
Geht alles her in einem Schnitt
   Der Stolzritter Sporen
   Vnd Bluemen von Koren
      Da ligens beysamen
      Man waißt kaum den Namen
         Hiet dich etc. |[o. S.]
 
15. Vnd wann sie nun seynd gschnitten ab
So haissen sie alle schab ab
   Ach wie sie da ligen
   Als wären sie in Zügen
      Sie müssen verschmachten
      Man thut jhr nit achten
         Hiet dich / etc.
 
16. Trutz Todt komm her ich förcht dich nit
Trutz komm / vnd thue ein Schnitt
   Wann er mich weckfretzet
   So wirdt ich versetzet
      Jch will es erwarten
      Jm Himmlischen Garten
         Frew dich schöns Blümelein.


Ein schöns Mayenlied / Wie der Menschenschnitter der Todt die Blumen ohne vnderschid gehling abmehet. Jederman Jung vnnd Alt sehr nutzlich zu singen und zu betrachten. Gedruckt im Jahr 1638.
DVA: Bl 1454 (Kopie; Original: British Museum 11522 de 35).


Editorische Anmerkung:
Die Liedüberschrift befindet sich nur auf dem Titelblatt der Flugschrift. Im Notentext findet sich der Hinweis "ES ist ein Schnitter."
Zeitgleich zu diesem Separatdruck ist erschienen: Zwei Geistliche Lieder. Das Erste Ein schönes Mayenlied / Wie der Menschenschnitter der Todt die Blumen ohne vnderschid gehling abmehet. Das ander: Von der heiligen Büsserin Maria Magdalena. Einem jeden Jung vnd Alt sehr nutzlich zu singen vnd zubetrachten. Getruckt im Jahr 1638 (DVA: Bl 461a). Eberhard Nehlsen geht davon aus, dass der zuletzt genannte Druck in München von Nikolaus Heinrich produziert worden ist (vgl. die Angaben in: www.vd17.de). Die beiden Ausgaben bieten den gleichen Text und die gleiche Musik, unterscheiden sich jedoch hinsichtlich der Orthographie.
last modified 13.01.2015 03:29
 

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