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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder Will ich in mein Gärtlein gehn Edition E: Umdichtung vor 1849
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E. Wenn ich in den Keller geh'

(Umdichtung vor 1849)


Text: Johannes Staub (1813–1880)

Scan der Editionsvorlage
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Von den Buckelleuten.

1. Wenn ich in den Keller geh'
Und will Aepfel schnabeln,
Steht das Buckelmännlein da
Mit der Ofengabel.
 
2. Wenn ich in die Küche geh'
Und will Honig schlecken,
Springt mir's Buckelfräulein nach,
Mit dem großen Stecken.
 
3. Wenn ich nicht zur Kirche geh',
Will zum Wald spazieren,
Steht das Buckelknechtlein da
Und thut räsonniren.
 
4. Wenn ich in den Garten geh'
Und will Pflaumen schütteln,
Läuft mir's Buckelmägdlein nach,
Mit dem dicken Knüttel. |[S. 11]
 
5. Wenn ich meines Nachbars Greth'
Will am Zopfe reißen,
Bellt mich's Buckelhündlein an:
Wau, wau, wau! will beißen.
 
6. Steig ich auf des Müllers Baum,
Muß ich 'nunter fallen,
's Buckelkätzlein sitzt halt dort
Schneuzt und streckt die Krallen.
 
7. Nachts im Traum, da springen mir
Nach die Bärenhäuter:
Mann und Frau und Knecht und Magd,
's Kätzlein und so weiter.
 
8. Thu nur recht, o Büblein du,
So lassen dich auch die Buckelleut' in Ruh'.


J. Staub: Kinderbüchlein, Heft 8. St.Gallen: Scheitlin & Zollikofer o. J. [vor 1849], S. 10f.
DVA: B 50264


Editorische Anmerkung:
Staubs "Kinderbüchlein" erschien in 12 Heften ab 1843 in rascher Folge, gesammelt wurden sie erstmals 1849 vorgelegt. Diese Sammelpublikation war in der Schweiz sehr verbreitet und erlebte bis ins 20. Jahrhundert eine Reihe von Neuauflagen (8. Aufl. St. Gallen: Verlag der Fehr'schen Buchhandlung 1900, darin "Von den Buckelleuten" S. 234f.; DVA: V 9/2581). Mit "Das Buckelmännlein" erschien eine weitere Umdichtung von "Das buckliche Männlein" im 7. Heft von Staubs "Kinderbüchlein". Zu Johannes Staub vgl. Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 35. Leipzig 1893, S. 506f.
last modified 09.12.2009 11:09
 

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