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B. Es schleicht a trübes Wölkel herein
(Mündliche Überlieferung 1825)
Text: anonym
| 1. | Es schleicht a trübes Wölkel herein | |
| förcht mich, es möcht ein Rengelein seyn | ||
| Dau rengts dau schneyts, möcht naß | ||
| das dau das grüne Gras. | ||
| 2. | Es rengt, es schneyt, es möcht mich noß | |
| mit mein fein Madla dau hob ich wos | ||
| Mit mein fein Madla allein | ||
| was kann denn schöner seyn. | ||
| 3. | Es rengt, es schneyt es möcht mich trucken | |
| zu mein Mädla will ich mich schmucken | ||
| zu mein fein Mädla allein | ||
| was kann den[n] schöner sein. | ||
| 4. | Dau kaf ich dir a seides paar Spanga | |
| damit bindst du dein Häuala z'samma | ||
| Mein Häuala brauchens need | ||
| Die werdn neeh gflochten sched. | | [S. 99] | |
| 5. | Ach Gott! wos hob ich mein Liebla gethan | |
| daß sie etzunda fangt zum zürnen an | ||
| den Riegl schiebt sie af die Seiten | ||
| a Fremda winkt von weiten. |
Sebastian Grüner. Über die ältesten Sitten und Gebräuche der Egerländer. 1825 für J. W. von Goethe niedergeschrieben. Hrsg. von Alois John. Prag: J. G. Calve'sche Hof- und Universitäts-Buchhandlung 1901 (Beiträge zur deutsch-böhmischen Volkskunde IV/1), S. 98f. (Nr. 19).
Editorische Anmerkung:
Folgende Worterklärungen schließen sich dem Liedtext an: "Häuala [=] Haare; sched [=] geradeweg."
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25.04.2013 10:22